Wie echte Ritter und Burgfräulein

Auf Burg Rötteln war früher richtig viel los / Was genau, erfuhren Zisch-Reporter aus Lörrach bei einer Führung.  

  • Nina Frackowiak, Franziska Radtke, Emily Philipp, Kezia Richter, Marvin Zumkeller, Kami Bollschweiler, Luuk Engl, Arlind Pergjegjaj, Lia Gut, Liv-Marit Höfer, Luana Rompineve, alle Klasse 4b, Astrid-Lindgren-Grundschule & Lörrach-Hauingen

  • Fr, 10. Jul 2015
    Zisch-Texte

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Kaum waren sie oben, ergatterten sich ...ler der 4b einen tollen Fensterplatz.   | Foto: privat
Kaum waren sie oben, ergatterten sich die Schüler der 4b einen tollen Fensterplatz. Foto: privat

Die Klasse 4b der Astrid-Lindgren-Grundschule in Lörrach-Hauingen, besuchte im Juni die Burg Rötteln, eine der größten und beeindruckendsten Burganlagen Südbadens. Elf Reporter berichten exklusiv für Zisch darüber, was es auf der Burg alles zu sehen gab.

Am 14. Juni besichtigte unsere Klasse, die 4b der Astrid-Lindgren-Grundschule in Lörrach-Hauingen, die Röttler Burg. Der beste Platz auf der Burg war der Burgturm, man nennt ihn Bergfried. Von dort aus blickten wir auf ganz Lörrach. Der Mann, der uns durch die Burg führte, hieß Hansjörg Noe. Er erzählte uns viele spannende Geschichten und Legenden und zeigte uns Geheimgänge, die früher vor Feinden schützten, und die nur die Burgbewohner kannten. Die Burg erinnerte uns übrigens an eine Lego-Burg, nur war jetzt alles echt und viel größer!


Ein Höhepunkt des Besuchs auf der Burg war die Legende, die Hansjörg Noe uns über Jakob, Anne und ihre Tochter Marie erzählte: Jakob war vor langer Zeit Jagdbegleiter des Königs gewesen. Als an einem Tag der Jagdhund des Königs Jakob ins Bein biss, schlug dieser nach dem Hund. Das machte den König so wütend, dass er Jakob auf den Bergfried schleppte und ihn hinunterschubste. Jakob starb. Der König befahl nun, dass die elfjährige Marie als Hausmädchen bei ihm arbeiten sollte. Jeden Tag brachte Anne ihrer Tochter einen Stärkungstrank, der Marie Kraft geben sollte. Anne hatte immer noch eine große Wut auf den König. An einem Tag gab sie Marie zwei Fläschchen mit. Eins davon war vergiftet, das sollte Marie dem König geben. Marie aber trank beide Fläschchen und starb. Anne war nun noch trauriger. Sie rächte sich, verriet Feinden den Geheimgang in die Burg und stieß den König vom Bergfried. Man nennt diese Geschichte "Die Hex’ von Binzen".

Eine weitere Legende ist die Geschichte vom Ritter Friedrich, der angeblich mit seinem Pferd aus einem Fenster der Burg herausgesprungen und geflohen war. Natürlich ist dies nur eine Legende, denn das Pferd hätte so einen Sturz nicht überleben können. Mit einem mulmigen Gefühl betraten wir später dann auch den dunklen Vorratskeller. Dort lagerten die Burgbewohner früher Nahrungsmittel wie Fleisch, Getreide, Milch und Wein. Elektrisches Licht gab es damals noch nicht, deshalb mussten an den Kellerwänden Fackeln angebracht werden.

Uns erstaunte, wie unterschiedlich Frauen und Männer früher schliefen: Die Frauen schliefen in hohen Betten, damit keine Mäuse sie in den Zeh beißen konnten. Die Männer schliefen auf dem Boden. Wir Mädels finden, das gehört sich auch so! Am Ende der Führung stiegen wir auf den Bergfried. Dort oben fühlten wir uns wie echte Burgfräulein oder Ritter!

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