Auch das Wasser hat ein Gedächtnis
Die Rheinüberwachungsstation bei Weil am Rhein schlägt international Alarm, wenn zu viele Schadstoffe entdeckt werden.
BASEL/WEIL AM RHEIN. Träge fließt der Rhein vor sich hin, sein Wasser ist trüb und riecht ein wenig muffig. Zehn Meter tief und rund 200 Meter breit ist der Fluss an dieser Stelle zwischen Weil am Rhein und dem Elsass. Was vom Ufer aus nicht zu sehen ist: Hier wird ihm rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Wasser abgezapft – um es für die Analyse in die nebenan gelegene Rheinüberwachungsstation zu pumpen.
Den schlichten Bau am Ufer gebe es nicht, wenn 1986 nicht der Chemieunfall in Schweizerhalle passiert wäre. Damals flossen nach einem Brand mit dem Löschwasser so viele Chemikalien in den Rhein, dass die Fische in Massen starben. Unter diesem Schock – und weil der Fluss als Trinkwasserreservoir für 20 Millionen menschliche Anrainer dient – einigten sich deutsche und eidgenössische Behörden auf einen Staatsvertrag. Gemeinsam ...