Jugend und Beruf
Die Zwischenprüfung meistern
Verlagsthema Gerade gestartet, da rückt sie auch schon langsam näher: die Zwischenprüfung. Warum Azubis sie nicht fürchten müssen – und dennoch ernst nehmen sollten.
Katja Sponholz
Mo, 29. Apr 2024, 9:58 Uhr
Verlagsthema
Thema: Jugend und Beruf
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Die gute Nachricht vorab: Wer nicht glänzend abschneidet, muss keine offiziellen Auswirkungen auf die Abschlussprüfung befürchten. "Man erhält zwar eine Bewertung, die sich im üblichen Notenschlüssel bewegt, aber kann nicht durchfallen", so Michael Scholze von der Handwerkskammer.
Und das sei auch gut so. "Es geht vor allem darum, den Leistungsstand des Lehrlings festzustellen und bis zur Gesellenprüfung das Ganze auch einzufangen, wenn es nicht so gut gelaufen sein sollte", sagt Scholze. Ein weniger gutes Ergebnis kann also vor allem als "Warnschuss" gewertet werden.
"Dieser Zwischenschritt ist ein wichtiger Meilenstein im Lernprozess", sagt Anja Schwarz von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Nicht nur Azubis erfahren, wo sie stehen. "Auch der Betrieb bekommt einen Eindruck, worauf er in der Ausbildung noch einen stärkeren Blick richten könnte." Azubis sollten sie ernst nehmen: Die Teilnahme ist Voraussetzung für die Zulassung zur Abschluss- oder Gesellenprüfung und eine gute Möglichkeit, um Erfahrung mit Prüfungssituationen zu sammeln.
Doch ab wann sollte man lernen? "Die Prüfungsvorbereitung beginnt am ersten Ausbildungstag", so Scholze. Aber auch eine letzte fokussierte Vorbereitung vor der Prüfung mache Sinn. Wann und wie diese stattfindet, komme auf den Lerntyp an.
Schwarz empfiehlt ein wenig Gelassenheit: Ein Signal, dass es nun ernst werde, sei der Moment, in dem man sich für die Prüfung anmeldet – also etwa vier bis fünf Monate vor dem Termin. Betrieb und Berufsschule könnten dann unterstützen und mit Beispielfragen aus früheren Prüfungen arbeiten. Zusätzlich können Azubis sich mithilfe spezifischer Bücher und Angebote im Internet vorbereiten und gezielt Aufgaben üben.
Endet die Zwischenprüfung mit einem schlechten Ergebnis, ist das kein Grund zu verzweifeln: "Das Abschneiden ist auf keinen Fall ein Indiz dafür, dass dies nicht der richtige Beruf ist", so Schwarz. Viel entscheidender seien die Erfahrungen, die während der Ausbildung gesammelt würden.
Sinnvoll nach einem weniger guten Ergebnis: Sich mit den Ausbildern überlegen, wie man Lücken schließen kann. Denn gerade im dritten Lehrjahr bauen die vertiefenden Inhalte auf den Grundlagen der vorangegangenen Jahre auf, so Scholze. "Dann wird es schwierig, wenn die Basics nicht vorhanden sind." Bei Problemen gibt es auch Unterstützung von der regionalen Agentur für Arbeit. Die sogenannte Assistierte Ausbildung (AsA) ist für Azubis kostenlos und kann Stütz- und Förderunterricht beinhalten. Ausbildungsbegleiter helfen zudem bei theoretischen wie praktischen Lernrückständen.
Wichtig ist laut Schwarz, dass Azubis ihre aktuelle Situation richtig einschätzen und selbst die Initiative ergreifen. Schließlich seien sie es, die Interesse daran haben müssten, etwas zu lernen.
Übrigens: Nicht bei allen Ausbildungsberufen gibt es eine Zwischenprüfung. Viele Berufe stellen auf die sogenannte gestreckte Abschlussprüfung um. Dabei wird anstelle einer Zwischenprüfung ein Prüfungsbereich aus der Abschlussprüfung vorgezogen. Das hat den Vorteil, dass Grundlagenfertigkeiten früh gelernt und geprüft werden. Der Nachteil: Das Abschneiden wirkt sich auf das Ergebnis der Abschlussprüfung aus. Ausbildungsberufe mit gestreckter Abschluss- oder Gesellenprüfung sind etwa Bankkauffrau oder Kraftfahrzeugmechatroniker.
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