Kantonale Vorsorge

Tigermücken können Krankheiten übertragen – auch in Basel

Das Basler Gesundheitsdepartement hat ein Maßnahmenpaket entwickelt, das vor der Übertragung von Dengue-, Chikungunya- und Zikaviren durch Tigermücken schützen soll. Denn die Population der Quälgeister wächst.  

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Tigermücken können verschiedene tropis...Gefahr sind erkrankte Reiserückkehrer.  | Foto: Gordon Zammit / stock.adobe.com
Tigermücken können verschiedene tropische Krankheiten übertragen, eine Gefahr sind erkrankte Reiserückkehrer. Foto: Gordon Zammit / stock.adobe.com

Die Tigermücke ist tagaktiv und sticht gerne mehrfach zu. Sie kann Krankheitserreger wie das Chikungunya-, Dengue- oder das Zika-Virus übertragen, darauf weist das Basler Gesundheitsdepartement in einer Pressemitteilung hin. Die Ansteckungen geschehen in der Regel während der Ferien im Ausland. Stecke sich eine Person in einem Tropengebiet mit einem Virus an und werde in der Schweiz von einer Tigermücke gestochen, könne diese das Virus aufnehmen und weitere Personen anstecken.

Solche lokalen, auch autochthon genannten Übertragungen kommen in Europa bisher vor allem in Ländern wie Frankreich oder Italien vor. Anfang Juli 2025 kam es auch in der Nähe von Basel, nahe bei Strasbourg, zu einem lokalen Chikungunya-Fall.

In Basel-Stadt ist das Risiko für Übertragungen aktuell klein. Dies wird auch von dem Kantonalen Laboratorium bestätigt, dass die Virenlast in Stechmücken überwacht. Aufgrund der etablierten Tigermückenpopulation und der hohen Reisetätigkeit der Basler Bevölkerung sind lokale Übertragungen aber auch im Kanton Basel-Stadt nicht auszuschließen. Deshalb bereitet sich das Gesundheitsdepartement auf lokale Übertragungen vor und hat einen Maßnahmenplan ausgearbeitet.

Bei Infektionen durch die Tigermücke greift nun ein Maßnahmenplan

Dieser Maßnahmenplan stellt eine wichtige Ergänzung zu den bereits seit Jahren durchgeführten Bekämpfungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen dar. Er zeigt die Handlungsmöglichkeiten des Kantons zur Risikoreduktion von lokalen Krankheitsübertragungen durch die Asiatische Tigermücke auf und soll als Entscheidungsgrundlage für das Ergreifen von gezielten Maßnahmen bei Krankheitsfällen von Dengue, Chikungunya und Zika dienen.

Unter anderem sieht der Maßnahmenplan vorsorgliche Handlungen vor, darunter etwa die Sensibilisierung des Gesundheitsfachpersonals im Hinblick auf Symptome und Diagnose von Dengue-, Chikungunya- und Zikainfektionen. Zudem regelt er das Fallmanagement einschließlich der Risikoabschätzung bei Krankheitsfällen. Bei einer Gesundheitsgefährdung werden Bekämpfungsmaßnahmen durch den Kantonsarzt angeordnet, welche auch das Versprühen von Insektiziden beinhalten können.

Das Risiko für lokale Krankheitsübertragungen steigt mit zunehmender Mückendichte. Kernpunkt der kantonalen Strategie ist und bleibt deshalb die flächendeckende Bekämpfung von potenziellen Brutstätten der Asiatischen Tigermücke. Diese Maßnahme ist effektiv, einfach umzusetzen und umweltschonend. Das Gesundheitsdepartement fordert die Bevölkerung an dieser Stelle erneut auf, Tigermücken-Brutstätten im eigenen Garten oder auf der eigenen Terrasse zu bekämpfen. Auf öffentlichem Grund nehmen der Kanton und die Gemeinden diese Aufgabe wahr. Brutstätten, die nicht verhindert werden können, werden mit einem biologischen Mittel behandelt, das gezielt gegen Stechmückenlarven wirkt und andere Insekten verschont. Für Privatpersonen ist die Abgabe dieses Mittels bei den kantonalen Stellen weiterhin kostenlos.

Reiserückkehrer sollten sich 14 Tage besonders gut gegen Stiche schützen

Die zweite wichtige und einfache Maßnahme, um Erkrankungen zu verhindern, ist der Schutz vor Mückenstichen bei Reisen in Länder, in denen Krankheiten durch Mücken übertragen werden. Personen, welche von einer Reise zurückkehren, sollen sich bis 14 Tage nach Reiserückkehr weiterhin vor Mückenstichen schützen. Dies gilt auch für Menschen, die sich gesund fühlen, denn viele Erkrankungen verlaufen ohne Symptome. Die Mücke kann die Viren bei einem Stich dennoch aufnehmen.

Je besser diese beiden Maßnahmen durch die Bevölkerung umgesetzt werden, desto geringer ist das Risiko für lokale Krankheitsübertragungen und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass verstärkte Bekämpfungsmaßnahmen wie das Sprühen von Insektiziden notwendig werden.

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