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Zischup-Interview

"Als Bürgermeister wird man reich an Wissen und Erfahrung"

Matti Faller, Adrian Kleiser und Simon Löffler,. Klasse 8a, Realschule am Giersberg, Kirchzarten

Von Matti Faller, Adrian Kleiser, Simon Löffler, . Klasse 8a, Realschule am Giersberg & Kirchzarten

Mi, 12. April 2017 um 10:59 Uhr

Schülertexte

Matti Faller, Adrian Kleiser und Simon Löffler von der Klasse 8a der Kirchzartener Realschule am Giersberg wollten von St. Märgens Bürgermeister Manfred Kreutz wissen, wie es so ist, Bürgermeister zu sein.

Bürgermeister Manfred Kreutz mit Zischup-Reportern.   | Foto: privat
Bürgermeister Manfred Kreutz mit Zischup-Reportern. Foto: privat
Zischup: Warum haben Sie sich dazu entschieden, Bürgermeister zu werden?
Kreutz: Bürgermeister zu werden, war nicht mein Lebensplan. Ich habe zuvor 25 Jahre in einem anderen Beruf gearbeitet. Irgendwann habe ich gemerkt, dass Bürgermeister ein sehr breites Aufgabengebiet bearbeiten. Das hat mich interessiert und ich habe beschlossen, zu kandidieren.

Zischup:
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf und was nicht?
Kreutz: Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, man hat mit sozialen Aufgaben zu tun. Oder mit Baurechtplanung. Kurz gesagt: Der Beruf ist wie das richtige Leben, da gibt es ganz viele Sachen, mit denen man in Berührung kommt.
Zischup: Was für Voraussetzungen braucht man, um Bürgermeister zu werden?
Kreutz: Ein beruflicher oder schulischer Werdegang ist nicht vorgegeben, man muss wählbar sein, ab dem 25 Lebensjahr ist man das. Man sollte von seiner Einstellung her offen für Neues sein, auf Menschen zugehen können, es sollte einem Spaß machen, zu gestalten und ma sollte sehr teamfähig sein, denn der Bürgermeister entscheidet nicht alles allein, sondern mit dem Gemeinderat zusammen.

Zischup: Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?
Kreutz: Morgens schaue ich in die örtlichen Medien, bei uns ist das die Badische Zeitung, im Rathaus gibt es mal kleine Besprechungen mit den Mitarbeitern vom Haupt- oder Rechnungsamt, das sind die Kopfstellen in den meisten Rathäusern. Im Terminplaner stehen dann die Termine für den Tag. In die Post wird auch geguckt und abends sind dann Veranstaltungen oder Sitzungen.
Zischup: Was wollen Sie noch unbedingt in ihrer Wahlperiode erreichen?

Kreutz:
Nach dem Amtsantritt vor drei Jahren wurden Projekte angestoßen. Eines der wichtigsten Vorhaben, die wir jetzt auch realisiert haben, war das Baugebiet, das war ein sehr großer Schritt. Wir haben auch Straßen saniert. Künftig wollen wir verstärkt das Thema Breitband, also das schnelle Internet, in den Blick nehmen. Wir haben zusammen mit anderen Gemeinden eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, um das Thema voran zu bringen.
Zischup: Wollen Sie beider nächsten Wahl wiedergewählt werden?
Kreutz: Natürlich, das Wohl der Gemeinde liegt mir am Herzen. Außerdem macht mir der Beruf viel Spaß, und ich bekomme sehr viel Unterstützung. Man sieht in der Gemeinde, dass jeder mithilft, beim Roßfest etwa. Aber auch in anderen Bereichen wird mit angepackt. Ich hoffe natürlich auf eine Wiederwahl, um dann die angefangenen Projekte weiterzuführen.

Zischup: Inwiefern arbeiten Sie mit anderen Gemeinden zusammen?
Kreutz: Wir arbeiten zum Beispiel über verschiedenen Verbände, wie dem Zweckverband Hochschwarzwald, mit anderen Gemeinden zusammen. Aber auch wenn es um Themen wie Flächennutzungspläne oder Windkraftnutzung geht, wird gemeinsame Sache gemacht. Manchmal bestellt man auch zusammen irgendwelche Materialien, weil man zusammen größere Mengen abnehmen kann und es dadurch häufiger günstiger wird.

Zischup:
Was wollen Sie in der Gemeinde St.Märgen verbessern oder sogar verändern?

Kreutz:
Wir müssen unbedingt an der Infrastruktur dranbleiben. Wir haben hier von den Einkaufsmöglichkeiten eine gute Ausgangsposition für einen so kleinen Ort. Wir haben Läden wie die Bäckerei, die Metzgerei, das Lebensmittelgeschäft oder auch die Sattlerei und weitere Einzelhändler. Diese Geschäfte müssen wir halten. Man sollte regional denken und, wenn möglich, hier vor Ort einkaufen und die ortsansässigen Unternehmen unterstützen. Wir versuchen auch die Elektromobilität hochzuhalten. Im Ort haben wir eine Ladesäule und auch ein Elektro-Fahrzeuge, das man mieten kann. Die Schule und auch die Halle hier sind mit Fotovoltaik ausgerüstet, da weiß man einfach, dass man mit regenerativer Energie fährt.

Zischup:
Kann man als Bürgermeister reich werden?
Kreutz: Ich glaube nicht. Reich an Wissen und Erfahrungen wird man aber auf jeden Fall.

Ressort: Schülertexte

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