Die Schweiz will sich in dieser Woche erstmals für das schwere Unrecht entschuldigen, das die Behörden den Verdingkindern angetan haben – ein Betroffener erzählt.
Dort, wo die Idylle am größten ist, geschehen die schlimmsten Verbrechen. Den Satz hatte Hugo Zingg Stunden zuvor nahezu beiläufig gesagt, lange vor dem Ausflug ins Berner Oberland. Da hat er nicht von sich gesprochen, sondern ganz allgemein von den Klöstern und Dorfschulen, angesehenen Bürgern, frommen Priestern und blind funktionierenden Beamten, ja von der Schweiz im Allgemeinen.
Jetzt steht er am Rand eines schmalen Weges, es ist kalt, ein klarer, sonniger Märztag, im Hintergrund erheben sich die schneebedeckten Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau, im Vordergrund biegt sich der Thuner See wie eine Banane um eine Bergkette. "Ein wunderbares Panorama", sagt Zingg ein wenig träumerisch. Es gibt Momente, in denen er freudig schwärmen kann. Trotz allem.
Der 77-Jährige ist stolz auf seine Heimat und dieses Panorama. "Nur habe ich ...