Christian Felber, Buchautor und Mitbegründer von Attac in Österreich, will die Wirtschaft von Konkurrenz auf Kooperation umpolen. Jetzt hat er sich sogar mit einem Banker verbündet.
Der Mann mit dem roten Bart will der Bank das Handwerk legen. Einen Verein für Sozialarbeit will er aus ihr machen, einen Streichelzoo des guten Gewissens. Er fordert: Geldinstitute sollen künftig "dem Gemeinwohl verpflichtet" sein und "nicht mehr gewinnorientiert" arbeiten. Das sagt der Wirtschaftsreformer, Buchautor und Tänzer Christian Felber (39) den Bankangestellten selbst ins Gesicht. 200 von ihnen sind in den großen Saal des Bayerischen Rundfunks gekommen . Die Schreibtische der Banker stehen auf der anderen Straßenseite, in der Zentrale der Sparda-Bank München.
Viele sind zwischen 30 und 40, adrett bis teuer gekleidet, erfreuen sich am Reichtum der bayerischen Landeshauptstadt und hoffen – wenn sie es nicht schon geschafft haben – auf ein Einfamilienhaus im Voralpenland. Und nun kommt dieser Jüngling und schwingt eine Rede, in der er mit dem Kapitalismus und ihrem Anteil daran aufräumt? Hier und da ist Unmut zu vernehmen. Einer fragt: Wie soll man eine Bank betreiben "ohne ausreichende wirtschaftliche Basis"?
Christian Felber ist ein ...