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Waldhaus Bier

"Das Bierbrauerherz schlägt stärker!" – Dieter Schmid von Waldhaus im Interview

Fr, 21. September 2018 um 10:50 Uhr

Anzeige Seit mehr als 20 Jahren leitet Dieter Schmid die Familienbrauerei Waldhaus. Warum ihm das Brauen nach all der Zeit immer noch Spaß macht, verrät er hier.

Dieter Schmid leitet die Familienbrauerei Waldhaus in vierter Generation.  | Foto: Privatbrauerei Waldhaus
Dieter Schmid leitet die Familienbrauerei Waldhaus in vierter Generation. Foto: Privatbrauerei Waldhaus
Herr Schmid, was macht für Sie eigentlich die Waldhaus Brauerei aus?

Waldhaus ist nicht nur eine Brauerei, sondern ein Lebensgefühl. Waldhaus ist eine Familie, die nicht das Ziel hat, immer größer zu werden oder immer mehr Wertschöpfung zu erzielen. Unsere Vision ist es, allen Menschen, die mit der Marke Waldhaus in Berührung kommen, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und dazu zählen natürlich auch meine Kolleginnen, Kollegen und ich selbst.

Seit 1997 arbeiten Sie in der Brauerei mit. Was reizt Sie nach all der Zeit noch am Brauen?

Das Schöne am "Bierbrauen und -verkaufen" ist der Kontakt und die emotionale Bindung zu unseren Kunden. Ich habe in den nun über 20 Jahren, in denen ich in Waldhaus bin, nie das Gefühl gehabt zu "arbeiten", sondern stets etwas zu tun, was mir Spaß und Freude bereitet. Ich habe in dieser Zeit viele tolle Menschen kennenlernen dürfen - dabei sind Freundschaften entstanden, die mein Leben seit vielen Jahren enorm bereichern.

Sie sind Kaufmann und Bierbrauer. Welches Herz schlägt am Ende des Tages stärker?

Ganz klar das Bierbrauerherz. Das ist auch gut so, da das Bier das Fundament unseres Erfolgs ist. Nur die Leidenschaft und das Herzblut für unser Bier lässt uns erstklassige Bierspezialitäten in Waldhaus herstellen. Mit dieser Einstellung stehe ich nicht alleine da, mein ganzes Waldhaus-Team steht enthusiastisch hinter unseren leckeren Bieren.

War die Weiterführung des Familienunternehmens schon immer Ihr Traum oder kamen Sie erst später an diesen Punkt?

Als erstgeborener Sohn in einer Bierbrauerfamilie war es 1968 quasi ab Geburt klar, dass ich der nächste "Waldhaus-Bräu" sein werde. Ich hatte dennoch das große Glück, dass mein Vater mich niemals unter Druck setzte, in seine Fußstapfen treten zu müssen. So habe ich neben einer Bierbrauerausbildung und zwei Studien auch ein ganzes Jahr durch die Welt reisen können. Danach wusste ich sehr genau, dass es wahrhaft ein Traum ist, in Deutschland eine Brauerei führen zu dürfen.

Sie haben selbst Kinder. Würden Sie sich wünschen, dass die die Waldhaustradition einmal weiterführen?

Na klar. Ich versuche meinen Kindern die positiven, aber auch schwierigen Seiten des Unternehmertums vorzuleben und hoffe, dass ich damit auch Ihre Begeisterung für die Herstellung und Vermarktung von Bierspezialitäten wecken kann. Mir ist es aber vor allem wichtig, dass Sie den Beruf anstreben, für den Ihr Herz schlägt - auch wenn es nichts mit Waldhaus zu tun haben sollte.

Der Schwarzwald hat bei vielen ein angestaubtes Image mit Schwarzwälder Kirschtorte, Bollenhüten und Kuckucksuhren. Was ist Ihr persönliches Bild vom Schwarzwald?

Der Schwarzwald ist eine weltweit positiv besetzte Marke, die wir alle viel zu wenig wertschätzen. Ich mag meine Heimat und Schwarzwälder Kirschtorte – finde Kuckucksuhren und die Schwarzwälder Tradition klasse. Nur den "Staub" mag ich auch nicht - so wie übrigens viele Schwarzwald-Fans. So hängen im Empfangsbereich von Waldhaus zum Beispiel drei Kuckucksuhren, die sehr modern und gar nicht verstaubt sind.

Sie verwenden als eine der wenigen Brauereien Deutschlands echten Naturhopfen. Warum?

Ziel von Waldhaus ist, mit den besten Mitarbeiter/innen, aus den besten Rohstoffen und der besten technischen Ausstattung das beste Bier herzustellen. Da wir durch ständige Verkostungen und Laboruntersuchungen genau wissen, dass Naturhopfendolden für den Geschmack unserer Biere wesentlich besser sind als Hopfenextrakt oder Hopfenpellets, gibt es für uns dazu auch keine Alternative. Vielleicht, weil wir selbst am Ende unsere Biere am liebsten trinken.

Eine letzte Frage: Wenn Sie für den Rest Ihres Lebens nur noch eine Biersorte trinken dürften – für welche würden Sie sich entscheiden?

Das ist eine ganz gemeine Frage. So etwas wäre schrecklich, denn das Tolle am Genuss von Bieren ist ja die Sortenvielfalt. Je nach Stimmung, Jahreszeit und Gesellschaft wechsle ich regelmäßig meine Lieblingssorte - im Moment ist es das Waldhaus Hell.
  • Dieter Schmid, Jahrgang 1968 führt seit 1997 die Waldhausbrauerei in vierter Generation. Mehr Informationen zur Bierpalette und vielen weiteren Informationen rund um die Brauerei Waldhaus finden Sie auf www.waldhaus-bier.com.

Dossier: Waldhaus Bier

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