Ein Jahrzehnt nach seiner Entlassung aus Guantanamo sieht der Bremer Türke Murat Kurnaz noch immer keinen Grund zum Feiern.
Jeden Morgen, wenn Murat Kurnaz aufsteht, freut er sich über eine Kleinigkeit, die er jahrelang vermissen musste: Socken anziehen. "Mann, ist das schön!", denkt er sich dann. Viereinhalb Jahre lang durfte der Bremer Türke keine Strümpfe tragen, damals, im berüchtigten US-Gefangenenlager Guantanamo Bay am Rande Kubas. Er saß dort als Häftling ohne Anklage, als Terrorverdächtiger ohne jeden Schuldbeweis, weil er 2001 kurz nach den Anschlägen vom 11. ...