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Kultur

Beim Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" zeigten 282 Musikerinnen und Musiker ihr Können

  • Sandra Henning

  • Mo, 30. Januar 2017
    Freiburg

Freiburg ist und bleibt eine Klavierhochburg – zumindest im Regionalwettbewerb von Jugend musiziert, der am Wochenende zum 54. Mal stattfand. Unter den 282 jungen Musikerinnen und Musiker waren alleine 61 Pianisten, die um das Erreichen des Landeswettbewerbes kämpften.

Das Blechbläserquintett mit Quintett m...b von „Jugend musiziert“.   | Foto: Michael Bamberger
Das Blechbläserquintett mit Quintett mit Lukas Baumert (Horn), Linus Neumann (Posaune), Paul Oettrich (Tuba) sowie Simeon Holm und Gaston Göttlich (Trompeten) beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“. Foto: Michael Bamberger

Neben den stark vertretenen Pianisten lässt sich jedoch noch ein weiterer Trend erkennen: Die Anzahl der Ensembles wächst, das betont auch der Regionalausschussvorsitzende Thomas Oertel.

Um 15.50 Uhr sollte laut Plan der Startschuss für die Blechblas-Ensembles der Altersklasse vier, den Jahrgänge 2001 und 2002, fallen. Auf die Minute genau betritt das Quintett, zu dem auch Lukas Baumert am Horn gehört, den Raum. Gemeinsam mit Linus Neumann an der Posaune, Paul Oettrich an der Tuba und Simeon Holm sowie Gaston Göttlich an den Trompeten eröffnen sie die Runde ihrer Altersklasse. Allerdings zu früh: "Moment Jungs, die Jury ist noch gar nicht da", ruft Heidwolf Arnold, Musikschullehrer des Quintetts, nach den ersten Tönen dazwischen und lockert damit die Stimmung auf. Da hat die Nervosität den jungen Musikern einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Als die Jury-Mitglieder rund um den Vorsitzenden Hans-Jürgen Thoma wenige Augenblicke später den Raum betreten, wird es ernst für das Quintett: Sie präsentieren fünf Stücke aus unterschiedlichen Epochen, unter anderem The Pink Panther von Henry Mancini. Die kurzen Pausen, in denen die Noten umgeblättert werden, nutzen die 14- und 15-Jährigen, um einen Schluck zu trinken oder ihr Instrument durchzupusten. Nach zwölfeinhalb Minuten ist es geschafft – und die Erleichterung über den Applaus für einen gelungenen Auftritt ist nicht nur Lukas Baumert anzusehen.

Dass der 15-jährige Gymnasiast überhaupt beim Waldhorn gelandet ist, war Zufall: "Ich war als Sechsjähriger bei der Instrumentenrallye der Musikschule und habe dort alles Mögliche ausprobiert. Eigentlich wollte er dann Kontrabass spielen – "dafür war ich aber zu klein", erklärt er. Im nächsten Raum kam er damals zum Horn, pustete hinein, und fand Gefallen am Klang: "Mit dem Horn kann man sowohl die hohen, als auch die tiefen Töne spielen", so Baumert. Die volle Breite an Tönen konnte er auch im Quintett, zudem er erst vor nicht allzu langer Zeit gestoßen ist, ausnutzen.

Teilnehmer können bis zu 25 Punkte erhalten

Mit seinem Auftritt ist der junge Hornist zufrieden: "Wir haben zusammen angefangen und zusammen aufgehört", sagt er augenzwinkernd und ergänzt sofort: "Spaß beiseite, das war schon ganz gut." Für die Jury geht es jedoch nicht nur um den Klang: Rhythmik, Intonation, Technik – das alles fließt in die Bewertung mit ein und am Ende kommt es auf den Gesamteindruck an. Bis zu 25 Punkte können die Teilnehmer erhalten. Erreicht man eine Punktzahl zwischen 23 und 25, geht es für die Teilnehmer in die nächste Runde: Auf Landesebene messen sie sich dann mit den Besten Baden-Württembergs.

Für Lukas Baumerts Lehrer Heidwolf Arnold, der an der Freiburger Musikschule Horn und Kammermusik für Blechbläser unterrichtet, war das Wochenende erfolgreich. Ihm geht es jedoch mehr um den Weg zum Auftritt, als um den Wettbewerb selbst: "Für mich steht die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Wir wollen nicht nur die Musiker, sondern auch das Konzertpublikum von morgen ausbilden." Gleich vier Ensembles seiner Schützlinge dürfen auf Landesebene antreten.

Für das Quintett von Lukas Baumert hat es nicht ganz gereicht – aber mit 20 Punkten und dem damit verbundenen 2. Platz war er zufrieden: "Unser Motto war von Anfang an einfach Spaß zu haben", betont Lukas Baumert, "und das hatten wir." Genau deshalb war er auch am Sonntag noch einmal vor Ort – dieses Mal allerdings, um seiner 11-jährigen Schwester Lena die Daumen zu drücken, die mit ihrer Geige auftrat.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 30. Januar 2017: PDF-Version herunterladen

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