Schein-Studien erfreuen sich anhaltender Beliebtheit: Jeder zehnte Arzt in Deutschland bezieht Geld von der Pharmaindustrie – für Beobachtungen, die wissenschaftlich wertlos sind.
Krebs ist eine Tragödie. Und ein glänzendes Geschäft. Mit einer einzigen Chemotherapie-Infusion kann ein Pharmaunternehmen gut tausend Euro verdienen. Entsprechend umkämpft sind die Ärzte, die darüber entscheiden, welches Präparat zum Einsatz kommt. Sie erhalten Einladungen zu Kongressen, Beraterverträge – und dürfen bei Anwendungsbeobachtungen mitmachen. Bei diesen angeblich wissenschaftlichen Studien können Ärzte erstaunlich viel Geld dazuverdienen, wenn sie ein bestimmtes Medikament verschreiben und ein paar Formblätter ausfüllen.
Die Antikorruptions-Organisation Transparency International hat schon vor Jahren gefordert, Anwendungsbeobachtungen (AWB) zu verbieten. Weil sie "legalisierte Korruption" seien, "eine Gefahr für Patientinnen und Patienten". Doch passiert ist nichts. Die ...