Die kurdische Metropole Diyarbakir genießt Wohlstand und Frieden, doch im Rest der Region im Osten der Türkei herrschen Misstrauen und Gewalt.
Es ist 17 Uhr, Hauptverkehrszeit in Diyarbakir. Autos und Mopeds quälen sich durch breite Alleen und an den vielen Baustellen vorbei. Der Park im Neubauviertel Dicle Kent füllt sich langsam mit Leuten, die sich vom Tagesstress erholen wollen. Es wird gejoggt, von zwei neu angelegten Tenniscourts tönt das monotone Floppen der Bälle.
Es ist eine friedliche Feierabendatmosphäre wie in einer türkischen Großstadt im Westen des Landes – und doch gibt es einen gewaltigen Unterschied. Diyarbakir liegt im kurdischen Teil und damit mitten im Krisenzentrum des Landes. Soeben flimmert über den Fernseher im idyllischen Teegarten des Parks die Nachricht vom neuen Anschlag. Neun Polizisten sind bei einem Bombenattentat auf ihren ...