Strafvereitelung
Angst vor der Russenmafia – Opfer schweigt vor Gericht
-
Mi, 12. Oktober 2011, 19:01 Uhr
Offenburg
Die Russenmafia hat ihr Unterdrückungssystem auch im Offenburger Gefängnis etabliert. Wer nicht spurt, wird bedroht und misshandelt, und wer nicht schweigt, muss um sein Leben fürchten.
Das macht der Fall eines 29 Jahre alten Russlanddeutschen deutlich, der 2009 in seiner Zelle von drei Mithäftlingen brutal zusammengeschlagen wurde und um ein Haar gestorben wäre. Weil er fest behauptet, die Verletzungen bei einem Sturz aus dem Bett erlitten zu haben, steht er seit Mittwoch wegen versuchter Strafvereitelung selbst vor Gericht – und schweigt.
"Abtschak" heißt der Überbegriff für das System mafiaähnlicher Strukturen, mit dem unter Russlanddeutschen eine klaren Hierarchie am Leben gehalten wird. Zentrales Element ist eine außerhalb des Knasts geführte schwarze Kasse, in die die Gefangenen einzahlen müssen. Was einst eine Gemeinschaftskasse für sozial Schwächere war, dient heute durch Schutzgelderpressung etwa der Finanzierung von ...