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Oma Emmelis Bauerngarten

  • Josepha Brehm &

  • Sa, 16. Juni 2012
    Zisch-Texte

Zisch-Reporterin Josepha Brehm kennt sich gut in dem zauberhaften Garten ihrer Oma aus.

Wenn man Stroh unter die Erdbeeren legt, werden diese vor Matsch geschützt.  | Foto: Angelika Schmidt
Wenn man Stroh unter die Erdbeeren legt, werden diese vor Matsch geschützt. Foto: Angelika Schmidt

Man sagt, dass Leute, die viel im Garten arbeiten und sich gut mit Pflanzen auskennen, einen grünen Daumen haben. Die Großmutter von Viertklässlerin Josepha Brehm hat solch einen grünen Daumen. Im Garten von Emmeli Brehm wachsen Erdbeeren, Salatköpfe, Tomaten und viele hübsche Blumen. Josepha hat sich dort einmal genau umgeschaut und erklärt spannende Begriffe.

Schon am Morgen kann ich von meinem Zimmerfenster die leckeren Erdbeeren im Garten sehen. Meine Oma verbringt viel Zeit im Garten. Schon im August setzt sie die Setzlinge, damit sie im nächsten Jahr blühen. Anfang Juni, wenn die Erdbeeren rot werden, legt Oma Stroh unter sie. So werden die süßen Früchte nicht mit Matsch bespritzt. Wer isst schon gerne Erdbeeren mit Sand? Die reifen Erdbeeren muss Oma rechtzeitig "günnen" (ernten), denn den Schnecken, Amseln und Käfern schmecken sie auch. Oft wandern die Erdbeeren ohne Umweg direkt in meinen Mund, um Oma die Arbeit zu ersparen.

In Omas "Chrugarde" (Kräuter- und Gemüsegarten) gibt es nicht nur Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren ("Hansdrübli"), Tomaten, Kräuter und Salat. Es blüht dort auch in allen Farben. Fast jeder Spaziergänger bleibt am Gartenzaun stehen und bewundert Lupinen, Margeriten, Akeleien, Rittersporn, Pfingstrosen, Rosen, Fingerhut, Iris, Calendula, Mohn, Jungfer-in-Grün, Zinien, Löwenmäulchen und Buschnelken ("Buschnägeli"). Diese Blumenpracht zu pflegen ist viel Arbeit.

Oma bringt manchmal schubkarrenweise verblühte Blumen aus dem Garten. Täglich und bei jedem Wetter rupft und zupft und harkt und "bäggt" (hackt) sie Unkraut. Im Februar sät Oma Tomatenkerne in kleine Holzkistchen. Alle Fensterbänke sind dann von Holzkistchen besetzt. Im März pikiert sie die kleinen zarten Tomatenpflänzchen. Pikieren bedeutet, dass sie die eng beieinanderstehenden Pflänzchen in Kistchen auseinandersetzt. Jetzt wandern die Pflänzchen von der Fensterbank auf die Laube.

Im Mai setzt sie die größer gewordenen Pflänzchen in den Garten. Sie bindet sie an gewellte Metallstangen an. Jetzt dürfen sie draußen wachsen, aber müssen immer noch von Oma gepäppelt werden. Sie schützt sie vor der Sonne, wässert und düngt sie und geizt sie aus. Ausgeizen bedeutet, dass die Wassertriebe von der Pflanze entfernt werden. Erst spät im Sommer können wir die Tomaten "günnen". Wir essen sie zu Mozzarella, im Salat, auf "Waie" oder kochen sie zu Soße ein. Täglich essen wir Salat aus Omas Garten. Oma beginnt im März, den Salat zu setzen. Ständig muss sie Salat nachsetzen, weil er uns so gut schmeckt. Die Setzlinge schützt sie mit einem Netz vor Vögeln und Schnecken. Auch unsere Katzen legen sich gerne zwischen die Salatköpfe. Am Dorfrand von Riedlingen liegt Omas "Bündi", der Gemüsegarten. Dort pflanzt sie das Gemüse an, das sie im Herbst in unserem Erdkeller einlagert. So hat die ganze Familie auch im Winter etwas von den Köstlichkeiten von der "Bündi". Nicht zu vergessen unsere beiden Schafe Alf und Fred, die sich dann über die Dickrüben freuen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 16. Juni 2012: PDF-Version herunterladen

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