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St. Gotthard

Wie ein Maschinenbauingenieur die Arbeiten erlebt hat

Franz Schmider

Von

Sa, 21. Mai 2016 um 00:00 Uhr

Schweiz

Der Gotthard-Eisenbahntunnel – das gigantische Tunnelprojekt – wurde in Rekordzeit abgeschlossen. Doch das Loslassen fällt einigen Arbeitern schwer.

Der neue Tunnel unterm Gotthard.  | Foto: Alp Transit
Der neue Tunnel unterm Gotthard. Foto: Alp Transit
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Am Tag, an dem Charly Simmen seine neue Stelle antrat, erleuchteten Feuerwerksraketen den Nachthimmel über der Schweiz. Simmen verfolgte das Schauspiel heiter gelassen. Es war der 1. August 1996, Nationalfeiertag. Simmen erster Arbeitstag war also arbeitsfrei. Der damals 37-Jährige atmete noch einmal durch. Dann begann der Job, der eine Lebensaufgabe werden sollte. Wenn Simmen in wenigen Tagen und nach 20 Jahren seinen Arbeitsplatz verlässt, werden wieder Raketen in den Himmel schießen. Er wird das Spektakel mit anderen Augen betrachten, denn das Feuerwerk wird zu seinen Ehren und der seiner Kollegen abgefeuert.
Monate vor dem Feuerwerk steht Charly Simmen in einem aufgeräumten Baucontainer, es wird ein Stehimbiss gereicht. Simmen sieht zufrieden aus, er hat eine freundliche Ausstrahlung, die von einem dezenten Bauchansatz unterstrichen wird. Er bemüht sich um Sachlichkeit und Distanz, nur ansatzweise lässt der Maschinenbauingenieur Stolz und Wehmut durchschimmern. Er sagt Sätze wie: "Es ist ein großes Privileg, an einem solchen Projekt beteiligt zu sein." Und: "Es ist ein echtes Lebenswerk." Simmens Blick geht in die Ferne, als könne er durch ...

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