Sie hatte eine Schwäche für Underdogs, nun ist Reeva Steenkamp tot – und Südafrika wartet auf den Mordprozess gegen Oscar Pistorius, den beinlosen Weltrekordläufer.
Für abends um sechs – die Stoßzeit in südafrikanischen Pubs für Drinks oder Spareribs mit Chips – ist das "Barking Spider" auffallend leer. Zwei schwergewichtige weiße Hünen sitzen am Tresen und schütten Cola und Brandy in sich hinein: über ihnen eine an die Wand genagelte Rugbyfahne, neben ihnen ein Flachbildschirm, auf dem sich Rihanna unbeachtet auf einem Sofa räkelt.
Das schlauchförmige Lokal hat den Charme einer notdürftig in eine Kneipe umgebauten Garage; zwei vergitterte Fenster in Schießschartengröße sorgen für schummriges Licht. Welche Diskrepanz zu dem strahlenden Topmodel, dem das "Barking Spider" seine Existenz verdankt: Reeva Steenkamp hat in dem trostlosen Pub ein – ihrem tragischen Tod entsprechendes – Denkmal gefunden. June Steenkamp ist bereits nach Hause gegangen. Die Pub-Besitzerin suche derzeit so wenig Zeit wie möglich in ihrem vor wenigen Monaten erworbenen Lokal zu verbringen, sagt Kellnerin Lisa: Reevas ...