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Eichhörnchen und Co.

12 Tiere, für die Sie schon jetzt Winterfutter sammeln können

Fabian Sickenberger
  • Mi, 11. Oktober 2023, 12:16 Uhr
    Panorama

Der Herbst ist da. Naja, zumindest so ein bisschen. Zeit, um Wintervorräte für diverse Wildtiere zu sammeln. In manchen Fällen ist es allerdings nicht ratsam, Futter anzubieten. Zum Beispiel beim Storch.

Keine Frage: Eichhörnchen suchen am liebsten Nüsse. Foto: Philip  (stock.adobe.com)
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Gefühlt ist der Winter mit Blick auf die aktuell herrschenden Temperaturen ja noch weit entfernt. Schnee und Kälte in ein paar Monaten oder gar Wochen? Schwer vorstellbar. Selbst der Herbst kommt noch nicht so richtig in die Gänge. Aber sie wird eben doch kommen, die kalte Jahreszeit. Und mit ihr die Futtersuche für Wildtiere in unseren Gärten und auf unseren Balkonen. Jetzt ist die ideale Zeit, um dafür vorzusorgen. Um Tierfutter für den Winter zu sammeln. Aktuell hat die Natur Nüsse, die letzten Beeren, dazu Äpfel, Wildkräuter und manches mehr im Angebot. Vieles davon kann Vögel, Eichhörnchen und Co. über den Winter retten.

Man kann auch eine Menge falsch machen

Doch was davon sollte man sammeln? Und für welches Tier ist welche Nahrung geeignet? Die BZ hat darüber mit Alexandra Ickes gesprochen. Die studierte Biologin ist Referentin für Artenschutz beim baden-württembergischen Landesverband des Naturschutzbunds Deutschland (NABU). Ein paar grundlegende Tipps sind der Expertin wichtig: Zum einen betont sie, dass es durchaus sinnvoll sein könne, Wildtieren im Winter Futter anzubieten. Aber: "Man kann dabei auch vieles falsch machen." Zum Beispiel bei den Igeln und den Störchen. Oder auch, wenn man zur falschen Zeit füttert. Die Faustregel lautet diesbezüglich laut Expertin: Vogelfutter nur dann an bieten, wenn eine geschlossene Schneedecke besteht, wenn die Vögel es also schwer haben, Futter zu finden.

Außerdem sagt sie: "Bitte jetzt im Herbst nicht alles sammeln, was man findet." Denn Säugetiere und Vögel bräuchten freilich auch aktuell etwas zu futtern, sind ständig auf der Suche nach Nahrung. "Wenn man alles mitnimmt, hungern die Tiere eben zu einer anderen Zeit, nämlich jetzt", sagt Ickes.

Wasserstellen bieten sich jederzeit an

Immer eine gute Idee seien derweil Wasserstellen. Für Vögel katzensicher – zum Beispiel auf Säulen oder an Ästen; für Igel bodennah. Wichtig dabei sei allerdings, die Gefäße regelmäßig zu reinigen: Mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher und einer Bürste – am besten täglich. So beugt man Krankheitserregern und Parasiten vor.

Welche Tiere Sie am besten wie füttern können – und was davon sich momentan sammeln lässt – zeigt die folgende Liste.

1. Stieglitz

Stieglitze haben einen sehr geschickten Schnabel, sagt Alexandra Ickes. Das ideale Angebot für sie sind Wildkräutersamen. Ihr Tipp: Wenn man den Garten für den Winter fit mache, könne man einige Stauden und Wildpflanzen stehen lassen. "Die Stieglitze bedienen sich dort von selbst", sagt sie.

2. Grünspecht

Grünspechte freuen sich über Äpfel. Und über "alles, was fettig ist", so Ickes. Erdnüsse zum Beispiel. Außerdem lieben sie Mehlwürmer. Zugegeben: Die will man eher nicht sammeln. Gibt’s aber lebendig oder tiefgefroren im Fachmarkt – für alle, die den Grünspechten etwas Besonderes bieten wollen.

3. und 4. Elster und Eichelhäher

Die Maisfelder erstrahlen momentan goldgelb – und präsentieren damit genau das richtige Futter für Elstern und Eichelhäher. Maiskolben sammeln, trocknen und im Winter mit einer Schnur an einen Ast binden: Fertig ist das perfekte Winterfutter. Ganze Erdnüsse mögen beide übrigens auch.

5. Storch

"Die Finger von der Fütterung lassen", sagt die NABU-Expertin. Störche seien auf der Jagd nach Mäusen, Küken oder Würmern. Beeren und Nüsse bringen da nichts. Und Fleisch schon gar nicht: Ein solches Anfüttern kann dazu führen, dass sie ihre natürlichen Verhaltensweisen verlernen.

6. und 7. Amsel und Rotkehlchen

Amseln und Rotkehlchen mögen Rosinen. Und die dafür nötigen Trauben sind ja gerade reif. Einfach Beeren sammeln, trocknen und im Winter anbieten. Ein weiterer beliebter Snack sind Äpfel und Birnen. Alexandra Ickes rät: Fallobst von Apfel- oder Birnbäumen einfach liegenlassen.

8. Igel

Hände weg von Igelfutter. Igel – auch Jungigel – sollten lernen, selbstständig nach Nahrung zu suchen, sagt die Expertin. Nach Käfern, Insekten, Würmern. Und nicht nach Gemüse, Obst oder gar Hundefutter. "All das darf man auf keinen Fall anbieten." Genauso schlecht sei Igelfutter aus dem Fachmarkt.

9., 10. und 11. Kohlmeise, Blaumeise und Grünfink

Kohl-, Blaumeisen und Grünfinken freuen sich über Nüsse. Aktuell können zum Beispiel Walnüsse gesammelt werden. Aber Achtung: Im Winter geöffnet und gehackt anbieten – die Nussschale wäre für ihre Schnäbel zu hart. Weitere Möglichkeiten sind Mohnsamen oder Sonnenblumenkerne.

12. Eichhörnchen

Klarer Fall: Eichhörnchen mögen es nussig. Walnüsse, Haselnüsse und dergleichen. Anders als die meisten Vögel, kommen sie auch durch die Schale. Zwar verstecken sie ihre Winternahrung schon vorab. "Manchmal suchen sie aber auch im Winter", so Ickes. Anbieten schadet also nicht.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 11. Oktober 2023: PDF-Version herunterladen

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