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Freiburger Bartender

Alexander Mayer von der Passage 46: „Der Gast geht fröhlich, ein Liedchen pfeifend“

  • Do, 16. Juli 2015
    Freiburg

     

Alexander Mayer (26), preisgekrönter Bartender in der „Passage 46“ in Freiburg, im BZ-Fragebogen.

Alexander Mayer   | Foto: Thomas Kunz
Alexander Mayer Foto: Thomas Kunz

LITTENWEILER (cfr). Das ständige Verwerfen und neu Probieren gehört für einen Bartender dazu, sagt Alexander Mayer, der in der "Passage 46" im Theater Drinks und Cocktails mixt. Der 26-Jährige ist gebürtiger Freiburger und hat eine Lehre zum Kunstschmied gemacht, ehe er sich – "dank glücklicher Fügung" – in der Gastronomie wiederfand und begeistert blieb. Gerade hat er in Berlin bei der "Made in GSA Cocktail Competition" den ersten Preis gewonnen. Mayer ist ledig und lebt in Littenweiler.

Vom Kunstschmied zum Bartender – das klingt ungewöhnlich.
Nicht unbedingt. In beiden Berufen schafft man etwas Schönes. Ich wollte ja auch gerne Schmied werden. Was mich in der Gastronomie hält, ist der Kontakt zu den Menschen. Das macht mir Spaß. Und es gibt nicht viele Normen. Man muss hart arbeiten und Einsatz zeigen – dann kann man Erfolg haben.

Was macht einen guten Drink aus?
Hochwertige Spirituosen, das müssen gar nicht immer die sehr hochpreisigen sein, da gibt es oft ein gutes Mittelfeld. Plus frisch gepresste Säfte und gutes Eis. Am besten doppelt gefrostet, das ist weniger schmelzanfällig. Unseres kommt mit minus zwei Grad aus der Eismaschine und wird dann noch einmal bei minus 18 bis 20 Grad tiefgekühlt.

Sie haben gerade in Berlin mit dem "Cowbell" gewonnen, einen Cocktail aus Williams-Christ-Birnenbrand, Wermut, Zuckersirup, Tannenduftessenz und Buttermilch. Wie schwer ist es, einen neuen Drink zu erfinden?
Für ganz viele gibt es ja ein Basisrezept, das der Bartender dann variiert. Ich habe hier zum Beispiel die Formel eines Whiskey Sour genommen, für den sauren Part die Buttermilch. Es ist sehr schwer, einen wirklich neuen Drink zu erfinden, meist sind es eben klassische Formeln, die mit neuen Nuancen überraschen.

Was wollten Sie als Kind werden?
Ritter.

Ihr Lieblingsplatz in Freiburg?
Unser Garten.

Ihr Lieblingslokal in Freiburg?
Das wechselt stetig.

Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Die Pause.

Worüber können Sie herzhaft lachen?
Über das Leben.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Genießen.

Welches Buch hat Sie in jüngster Zeit am meisten beschäftigt?
"Sweating The Cask" von Thomas Domenig.

Welche Musik hören Sie gerne?
Musik von Musikern, nicht Ghostwritern oder Produzenten.
Wann waren Sie zuletzt in der Kirche?
Schwer zu sagen.

Wann waren Sie zuletzt im Kino?
Vor vier Wochen in "Mein Herz tanzt".

Ihre Lieblingsinternetseite?
Unter anderem der Youtube-Channel von Spaniard Bernabeu.

Wovor haben Sie Angst?
Vor dem Verlust von Freiheit.

Was mögen Sie an sich selbst?
Meine Fähigkeit, auf dem Boden zu bleiben.

Was bringt Sie auf die Palme?
Kulturverlust und -verhinderung in Freiburg.

Ihr größter Erfolg?
Der Gast kommt schlecht gelaunt und geht fröhlich, ein Liedchen pfeifend.
Sie bekommen eine Zeitreise geschenkt – wohin reisen Sie?
Nach New York 1910 oder nach Woodstock 1969.

Mit wem würden Sie gern mal einen Tag lang tauschen?
Mit einem Kaffeeröster.

Ihre Traum-Schlagzeile?
"Franchise und Ketten in Freiburg verboten."

Angenommen, Sie gewinnen bei Jauch eine Million. Was machen Sie damit?
Eine Bar eröffnen.

Bitte vervollständigen Sie: Am Herd gelingt mir am besten ...
... ein Gericht, das Zeit braucht.

Wer es in meinem Job zu etwas bringen will, der ...
... geht immer vorwärts und lernt ständig aus seinen Fehlern.

Einmal im Leben will ich unbedingt ...
... den Autor und Cocktailexperten David Wondrich treffen. Und noch tausend andere Dinge.

Als Oberbürgermeister von Freiburg würde ich ...
... mir einen guten Sekretär zulegen.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 16. Juli 2015: PDF-Version herunterladen

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