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Auch Männer tanzen

  • Anna Fink, Klasse 9a, Kreisgymnasium & Bad Krozingen

  • Fr, 15. Dezember 2017
    Schülertexte

     

Ballett ist nicht nur was für Mädchen in rosafarbenem Tüllröckchen, sondern auch was für Jungs.

So gar nicht rosa: Tänzer der britischen Michael Clark Company   | Foto: dpa
So gar nicht rosa: Tänzer der britischen Michael Clark Company Foto: dpa

Anna Fink, Schülerin der Klasse 9a des Kreisgymnasiums in Bad Krozingen, räumt auf mit Vorurteilen: Ballett ist sehr wohl auch ein Sport für das männliche Geschlecht, sagt sie. Hier ihre Argumente:

Wenn man das Wort Ballett hört, denkt man automatisch an Mädchen, die in pinken Tutus und auf Spitzenschuhen Pirouetten drehen. Doch diese Assoziation ist nicht ganz richtig. Es tanzen zwar hauptsächlich Mädchen und Frauen Ballett, jedoch sind auch manche Jungs diesem Sport nicht abgeneigt. Wenn diese sich dann für den klassischen Tanz entscheiden, haben sie es oft nicht leicht. In der Schule wird man beispielsweise schnell als Schwuchtel beschimpft oder man wird nicht ernst genommen. Oftmals wenden sich diese Jungs dann wieder vom Ballett ab.

Dabei spielten Männer schon immer eine wichtige Rolle im Ballett: In den Anfängen durften sogar nur männliche Tänzer den klassischen Tanz ausführen. Am Hofe des französischen Königs Ludwig XIV, der auch selbst gerne tanzte, trugen Männer beim Tanzen Masken und Kostüme. 1661 wurde dann die "Académie Royale de Danse" gegründet. Dort konnte man sich zum Tänzer ausbilden lassen. Anfangs waren nur Männer erlaubt, später auch Frauen.

Das erste Handlungsballett (ein Ballett, das eine Geschichte erzählt) schrieb und choreographierte Jean Georges Noverre. Auch die berühmtesten Ballettstücke wie "Schwanensee", "Nussknacker" und "Dornröschen" wurden von einem Mann erfunden – er hieß Marius Petipa. Die bekannte Musik dieser Tänze wurde von dem ebenfalls männlichen und berühmten Pjotr Iljitsch Tschaikowski geschrieben. Zudem gibt es auch noch in jedem Ballettstück mindestens eine männliche Hauptrolle.

Wie man also sieht, sind Männer nicht nur wichtig für das Ballett, ohne sie würde es diese klassische Tanzart erst gar nicht geben. Abgesehen davon ist Ballett eine der anstrengendsten Sportarten überhaupt. Viele Menschen, die noch nie selbst diesen Sport probiert haben, denken, dass er nicht allzu schwer ist "Man dreht sich ja nur im Kreis, beugt die Knie und springt ein wenig herum", sagen sie. "Wenig schweißtreibend." Dabei ist Ballett viel mehr, es stärkt und dehnt die Muskulatur, trainiert die Kondition und das Gleichgewicht, fordert Disziplin und Körperspannung.

Wer daher behauptet, dass Ballett ein Prinzessinnensport ist, weiß nicht, wovon er redet. Also, sollten da draußen Jungs sein, die gerne Ballett tanzen würden, aber Angst vor Neckereien oder blöden Sprüchen haben, traut euch! Die Mädchen freuen sich immer über männliche Unterstützung! Und Spaß macht dieser anstrengende Sport allemal. Nur Mut. Fußball kann jeder.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 15. Dezember 2017: PDF-Version herunterladen

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