Riesige Grünflächen, mehr als 230.000 Gräber, vielzählige Baumarten: In Hamburg-Ohlsdorf liegt der weltgrößte Parkfriedhof. Klimakrise und Wandel im Bestattungswesen werden ihn stark verändern.
Er ist mehr als zwei Meter groß. Ruhig steht Jesus da. Sein Mantel ist nicht mehr ganz so perwollweiß, wie er wohl mal war, sein rechter Arm erhoben. Seit mehr als hundert Jahren blickt die Statue zum Hauptportal des Ohlsdorfer Friedhofs. Auf dem Weg dorthin liegen die Hamburger Prominenten des 19. Jahrhunderts begraben. Zwischen den Gräbern stehen akkurat geschnittene Buchsbäume, die wie eine Allee kleiner Hinkelsteine aussehen, drumherum liegt ein grünes Bett aus kurzgeschorenem Rasen. Jedoch: Jesus wird sich an eine neue Nachbarschaft gewöhnen müssen.
"Die Trockenheit macht auch vor uns nicht Halt", sagt Susanne Fuhrmann. Die 36-Jährige gehört zum Baumpflegeteam auf dem Ohlsdorfer Friedhof mit seinen knapp 36.000 Bäumen. Die Ärmel des flaschengrünen Shirts hat sie in der Herbstsonne umgeschlagen. Im VW Caddy ist die studierte Forstwirtin an diesem Vormittag ...