Reportage
Ein Besuch im Sperrgebiet bei Tschernobyl
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Sa, 22. April 2017, 00:14 Uhr
Ausland
In der Tschernobyl-Zone im Grenzland zwischen Belarus und der Ukraine gibt es Dörfer, die dem Erdboden gleichgemacht wurden. Menschen, die dort heute leben, haben nichts mehr zu verlieren.
Doch der Zugang ist versperrt, mit einem Schlagbaum, an dem sich drei Soldaten postiert haben. Einer pflanzt sich neben dem Auto auf, klopft an die Scheibe und raunzt dann durch das geöffnete Fenster: "Grenzschutzgebiet! Einfahrt nur mit Sondererlaubnis!"
Denn dieser Schlagbaum wurde nicht errichtet, um Menschen vor den Gefahren der Radioaktivität zu schützen. Sondern das Land – vor Menschen, die die grüne Grenze mit zweifelhaften Motiven überschreiten könnten: Russische Truppen. Ukrainische Unruhestifter. Schmuggler.
Vor ein paar Jahren warnte hier an der Straße, die von der Kleinstadt Naroulja zu den entsiedelten Dörfern führt, nur ein Schild, dass man sich im Grenzschutzgebiet befinde, einem 15 Kilometer ...