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AUSSTELLUNG: Einsamkeit in Grautönen

  • Sarah Köberlin, Klasse 9a, Markgräfler Gymnasium (Müllheim)

  • Fr, 03. Mai 2019
    Schülertexte

     

Wie die eigene Wahrnehmung dem Grusel eine ganz neue Bedeutung schenkt.

Irritation, Assoziation, Objekte, die nicht in das bekannte Bild passen... All das spürt und erlebt man bei der Ausstellung "To Catch a Ghost" im Museum für Neue Kunst, die ein wahres Experiment für Wahrnehmung und Empfinden ist. Viele Dinge lassen einen heutzutage erschauern. Kriege, Terror oder auch Hunger gibt es überall auf der Welt – und dennoch hinterlassen sie ein erschreckendes, mulmiges Gefühl in einem.

Solche Irritation und das Unangenehme kann man in der Ausstellung "To Catch a Ghost" selber erleben. Die Ausstellung besteht aus verschiedenen Gemälden, Skulpturen und auch Videoarbeiten, die durch bestimmte Farben, Inhalte und erzeugte Stimmungen etwas Unheimliches preisgeben. Die Künstler, stammend aus aller Welt, beschäftigten sich nicht immer direkt mit Geistern, sondern mitunter auch mit Inspirationen aus dem Alltag. Objekte, die nicht ins Bild passen, Unangenehmes und unerwartete Zusammenhänge werden durch die Werke vermittelt.

Mit der Taschenlampe durch abgedunkelte Räume

Das vermeintlich Vertraute verwandelt sich in Unheimliches, sobald ein Klapptisch, den man beispielsweise in Zügen sieht, so in das Bild integriert wird, dass er wie ein gigantisches, Angst einflößendes Gesicht erscheint. So vermitteln bestimmte Farben und auch Geräusche eine Ausstrahlung des Bildes, so scheint ein graues Haus auf einem Bild aus den verschiedensten Grautönen kühl und frisch und strahlt etwas Einsames, Mystisches aus. Neben Bildern mit Alltagsgegenständen sind auch Ereignisse und jedem bekannte Fotos integriert, so wurden beispielsweise Ausschnitte einer berühmten Fotografie aus dem Vietnamkrieg in ein an sich idyllisches Gemälde integriert, weshalb solche Bilder etwas Besonderes ausstrahlen und anders auf einen wirken.

Der Weg durch die Ausstellung führt durch teils völlig abgedunkelte Räume. So bahnt man sich seinen eigenen Weg mit Taschenlampe und erkundet neue Werke. In der Ausstellung verwandelt sich so Vertrautes in Unheimliches und weckt durch unsere Wahrnehmung und Assoziation das Gruselige neu in uns.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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