Fast drei Mal so teuer wie Silber: Safran ist kostbar, weil er Handarbeit ist. Bis heute können die Blumen maschinell nicht gepflückt werden. Dass sich der Knochenjob lohnt, liegt an der stabilen Nachfrage.
"Mit Waschlauge geht das wieder weg, oder mit Zitrone", sagt Sabina Rodríguez. Sie hat gelbe Finger und einen blauvioletten Daumen. Seit einer halben Stunde zupft sie Safranfäden. Sie tut es so präzise und so beiläufig wie alte Damen stricken. "Das entspannt", sagt sie, und man glaubt es ihr. Sie greift die Blüte an deren Boden mit Daumen und Zeigefinger, schnippt mit einer winzigen Geste der anderen Hand die Blütenblätter auseinander und zieht den roten, dreifädigen Griffel heraus. Einen ...