"Das liegt mir"
BZ-INTERVIEW mit Berti Vogts über seine Arbeit als Nationaltrainer von Aserbaidschan.
RUST. In der Kategorie Fußballzwerg kommt Aserbaidschan zwar vor Liechtenstein, aber sehr viele Fußballtrainer würde es dort trotzdem nicht hinziehen. Berti Vogts schon. Der 63-Jährige, der als deutscher Nationalspieler 1974 Weltmeister wurde und als Bundestrainer 1996 den EM-Titel holte, sagt über seine Arbeit in Aserbaidschan: "Das liegt mir." Martina Philipp sprach mit Vogts, der mit seiner Mannschaft im Europapark in Rust weilte, über sein Dasein als Entwicklungshelfer, das EM-Qualifikationsspiel am Dienstag gegen Deutschland und die beantwortete deutsche Kapitänsfrage.
BZ: Herr Vogts, Sie sagen, dass Sie sich im aserbaidschanischen Fußball als Entwicklungshelfer sehen. Was haben Sie seit 2008 denn erreicht?Vogts: Inzwischen sind wir so weit, dass wir in den ersten Vereinsmannschaften drei Aserbaidschaner spielen lassen können und drei weitere sitzen auf der Bank. Das ist nicht normal. Viele Mannschaften haben bis vor zwei Jahren ohne irgendeinen Aserbaidschaner gespielt...
BZ: … was nicht gerade förderlich ist für eine Nationalmannschaft.
Vogts: Wir haben in den vergangenen zwei Jahren deswegen total auf die Jugend gesetzt. ...