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"Das war eine neue Situation"

  • Jona Borchardt, Klasse 4, Grundschule Kollmarsreute (Emmendingen)

  • Fr, 27. November 2020
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Ulla Jaeger, "Freiburgs bester Lehrerin".

Ulla Jaeger  | Foto: Privat
Ulla Jaeger Foto: Privat

Wir aus der Klasse 4 der Grundschule Kollmarsreute haben uns sehr gefreut, dass unsere Klassenlehrerin Ulla Jaeger Anfang November den ersten Preis beim Wettbewerb "Freiburgs beste Lehrer*in" erhalten hat. Am nächsten Tag in der Schule haben wir sie gleich mit einem Plakat mit der Aufschrift "Freiburgs beste Lehrerin gefunden" und mit einer Welle begrüßt. Sie hat uns dann ausnahmsweise einmal keine Hausaufgaben gegeben! Ich, Zisch-Reporter Jona Borchardt aus der Klasse 4, habe Ulla Jaeger interviewt.

Zisch: Warum haben Sie sich Ihren Beruf ausgesucht?
Jaeger: Erst einmal hatte ich mir einen anderen Beruf ausgesucht. Ich habe Erzieherin gelernt. Als ich im Kinderheim ein Praktikum gemacht habe, habe ich bemerkt, dass mir die Arbeit mit Kindern im Schulkindalter viel Freude bereitet und habe Lehrerin gelernt. Zwischendurch war ich einige Jahre in der Landwirtschaft im Bereich Obstbau tätig. Während ich in der Schule gearbeitet habe, absolvierte ich dann noch das Fernstudium Schulmanagement. Kurz gesagt, es macht mir Freude zu lernen und andere beim Lernen zu begleiten.
Zisch: Seit wann arbeiten Sie in Ihrem Beruf?
Jaeger: Ich arbeite als Lehrerin seit 1993 bis heute mit sechs Jahren Unterbrechung, und seit fast sieben Jahren als Schulleiterin.
Zisch: Was macht Ihnen besonders Spaß?
Jaeger: Mit euch Viertklässlern gemeinsam einen Lerngang zu machen, das gefällt mir sehr gut. Und aktuell finde ich es toll, dass wir im Schulgarten mit Abstand wieder gemeinsam singen.
Zisch: Haben Sie sich gefreut, dass Sie im Finale von "Freiburgs bester Lehrerin" waren?
Jaeger: Ja natürlich! Damit hatte ich nicht gerechnet. Ehrlich gesagt dachte ich, dass es so viele gute Lehrer und Lehrerinnen gibt und ich nicht bei den ersten acht dabei sein werde. Das meine ich übrigens immer noch: Es gibt unwahrscheinlich viele gute Lehrer, die ihren Beruf mit viel Engagement und Geschick ausüben.
Zisch: Waren Sie aufgeregt vor der Entscheidung?
Jaeger: Natürlich ist das eine aufregende Sache. Am Anfang war es unklar, ob wir Finalisten uns in Freiburg treffen können.
Till Neumann, ein deutsch-französischer Musiker und Journalist, organisierte das Finale. Er musste die aktuelle Corona-Situation berücksichtigen. Sie haben sich dann entschieden, eine Videokonferenz zu schalten, die dann als Stream angeschaut werden konnte – und noch kann.
Zisch: Was werden Sie mit den 1000 Euro Preisgeld machen?
Jaeger: Das ist gute Frage: Ich möchte sie für die aktuellen Entwicklungen der Schule nutzen. Das heißt, wir wollen uns eventuell Roller für den Sportunterricht anschaffen. Oder wir schaffen Cajons an, die gut klingen. Wir haben zwar für jede Klasse eines. Diese haben wir vor einigen Jahren selbst zusammengebaut, aber sie klingen nicht so gut. Es ist aber nicht meine Entscheidung, sondern die der Kinder und Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam. Meine Ideen sind sozusagen Vorschläge.
Zisch: War es Ihnen etwas unangenehm, im Finale zu sein?
Jaeger: Tatsächlich ist es so, dass ich völlig zufrieden bin, jeden Tag in die Grundschule Kollmarsreute zu kommen und mit euch und den Kolleginnen zu arbeiten. Diese Preisverleihung war eine ganz neue Situation für mich. Ich finde es aber gut, dass ein Blick auf die positiven Geschehnisse in den Schulen geworfen wird. Das bewirkt dieser Wettbewerb!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. November 2020: PDF-Version herunterladen

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