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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2016

Der geheime Kräutertrank

  • Jule Metzger, Klasse 4b & Grundschule Vörstetten

  • So, 20. November 2016, 13:40 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Jule Metzger, Klasse 4b, Grundschule Vörstetten

Mit zitternden Händen öffnete B. Zetti die kleine Kiste. Darin lag ein zusammengerolltes, vergilbtes Papier. "Was das wohl ist?", fragte Betti Z. und nahm die Rolle vorsichtig heraus. B. Zetti rollte die Rolle langsam auseinander. Auf dem vergilbten Papier war ein Bild. Das Foto zeigte eine Schüssel, in der eine grüne Flüssigkeit war. Neben dem Foto waren römische Schriftzeichen und Zahlen. "Das sieht aus wie ein Hexentrank", wisperte Betti Z.. "Ich würde ihn so gerne mal ausprobieren." "Aber wir wissen doch gar nicht, was die Zeichen und Zahlen heißen", entgegnete B. Zetti. "Ich glaube, ich habe noch ein Buch, in dem alles erklärt ist. Es liegt in meinem Zimmer, und wenn du möchtest, kann ich es holen", sagte Betti Z.. "Also gut", meinte B. Zetti.

Wie der Blitz sauste Betti Z. die Treppe vom Dachboden hinunter. B. Zetti rannte mit der Papierrolle hinter ihr her. Unten angekommen setzten sich die beiden hin und fingen an zu übersetzen. Betti Z. übersetzte und B. Zetti schrieb alles auf Deutsch auf. Auf der vergilbten Papierrolle stand:

Geheimrezept für einen Kräutertrank
Alles um Mitternacht sammeln.
Thymian 35g
Minze 40g
Kamille 55g
Salbei 30g
Fenchel 70g
Brennnessel 60g
Lavendel 5g
Melisse 45g
Alles klein schneiden und in heißem Wasser kochen.

Als B. Zetti alles aufgeschrieben hatte, sagte Betti Z.: "Wow, das ist ja ein richtiger Zaubertrank. Den könnten wir doch mal ausprobieren, oder?" "Von mir aus gerne, aber alles um Mitternacht sammeln wird schwer. Wir können ja nicht einfach abhauen", antwortete B. Zetti. "Stimmt, aber das kriegen wir schon irgendwie hin", meinte Betti Z.. "Gut, dann geht es morgen los. Aber jetzt bin ich so müde, ich muss jetzt erst mal schlafen", sagte B. Zetti.

Am nächsten Morgen verabredeten sich die beiden um halb zwölf an der alten Steinmauer hinter der Kirche. Betti Z. war eingefallen, dass dahinter ein alter Kräutergarten wuchs. Im Stockdunkeln schlichen sich die beiden aus dem Haus. An der Steinmauer angekommen, hörten sie ein komisches Geräusch. Es klang wie ein Vogelpiepsen. Und tatsächlich. Hinter der Mauer saß ein kleines Vogelbaby. "Oh nein!", sagte Betti Z., "es kann bestimmt nicht mehr fliegen, wir sollten es mit nach Hause nehmen." "Ja, ja", sagte B. Zetti, "aber jetzt lass uns erst mal die Kräuter sammeln."

Leise hüpften sie über die Mauer und sammelten die Kräuter. Sie konnten alle Kräuter finden, nur Brennnessel fanden sie nicht. Da brannte Betti Z. etwas an der Hand. Sie rief: "B. Zetti, komm schnell, ich habe die Brennnesseln gefunden." "Gut, dann lass uns den Vogel holen und nach Hause gehen", antwortete B. Zetti. Vorsichtig nahm Betti Z. den Vogel auf den Arm und lief mit B. Zetti nach Hause.

Am nächsten Morgen saßen beide am Tisch, um die Kräuter klein zu schneiden. B. Zetti kochte heißes Wasser auf, in dem die Kräuter gekocht werden sollten. Als sie fertig waren, schütteten sie die Kräuter in den Topf. Plötzlich fragte Betti Z.: "Was bringt uns der Kräutertrank überhaupt?" "Keine Ahnung. Vielleicht sollten wir unserem Vogelbaby etwas geben, und dann wird es wieder gesund", sagte B. Zetti. "Gute Idee", meinte Betti Z.. Aufgeregt gab B. Zetti dem Vögelchen etwas von dem Trank. Ein paar Sekunden später fing das Vogelbaby an zu fliegen. Betti Z. öffnete das Fenster und das Vögelchen flog fröhlich hinaus.

Ressort: Schreibwettbewerb

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