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Leute in der Stadt

Der Mann mit vier Sennenhunden

Adrian Hoffmann
  • Do, 16. Juli 2015
    Freiburg

     

Der Anblick dürfte manchen Freiburgern bekannt sein. Man steht morgens in der Straßenbahn, plötzlich liegen einem mehrere Berner Sennenhunde zu Füßen. Axel Hegemann aus Kirchzarten ist das Herrchen der vier Riesen mit dem dicken Fell – und besitzt für jeden seiner Lieblinge eine nicht übertragbare Kinder-Monatskarte.

Die meisten Leute freuten sich an seinen Hunden, sagt Hegemann (45). Natürlich gebe es Ausnahmen. Manchmal klagten Leute, wenn die Hunde nass seien und im Zug sitzen. "Dann riechen Hunde eben." Hegemanns neuester Trick: Er wäscht sein Rudel mit einem speziellen Shampoo, dass in diesem Fall dann mehr nach dem Shampoo-Duft riecht und nicht mehr nach nassem Fell. Axel Hegemann berichtet, er sei überall im Stadtgebiet unterwegs, um Erledigungen zu machen und auch, um seine Berner Sennenhunde "zu sozialisieren".

Wenn Hegemann vor seinen Hunden (er geht immer vorne) durch die Stadt läuft, sieht das nicht immer einfach aus. Einen gewissen "Weitblick" brauche man, da die Hunde nicht jeden anderen Hund mögen und auch mal alle zusammen Artgenossen anbellen. Das sei aber normal, meint Hegemann, der immer Leckerlis bei sich trägt und einen faltbaren Napf im Rucksack hat. Bei heißem Wetter sei das mit der nötigen Abkühlung in Freiburg aber ganz gut gelöst, sagt er: Die Hunde können sich jederzeit im Bächle abkühlen, es gebe viel Schatten. Hegemann genießt die Aufmerksamkeit, die er mit dem Rudel bekommt, hin- und wieder werde es ihm aber auch zu viel.

An besonders heißen Tagen wie heute sollte man von ausgedehnten Stadtspaziergängen absehen, sagt Hundetrainer Thomas Bierer aus Riegel. Hunde an das Stadtleben zu gewöhnen könne sinnvoll sein, er persönlich würde aber mehr die Natur bevorzugen. Bei einer Mehrhundehaltung sei immer die Frage, wie vieler Hunde man selbst Herr werden könne – wenn sich das im Alltag gut machen lasse, sei es kein Problem. "Hunde leben lieber in Gruppen", sagt Bierer.

Schwer vorstellbar, dass sich so viele Hunde mit einem Berufsleben vereinbaren lassen. Hegemann sagt: Es geht. Naja, in seinem F all – er arbeite als Telefonist von zu Hause aus. Mit seiner Freundin wohnt er in Kirchzarten. Zuvor habe er in Todtmoos gelebt. Die Hunde sind von einem Züchter in der Schweiz. Der Rüde Columbus ist mit sieben Jahren der älteste. Die Damen sind 1, 3 und 4 (Safira, Onesta, Hamara). Die Namen stehen auch auf den Regiokarten (mit seiner eigenen zahlt Hegemann 130 Euro pro Monat). Trotz der Auswirkungen auf seinen Alltag und der Dinge, die einem mit vier Hunden verwehrt bleiben, schätzt Hegemann es so, wie es ist. "Wenn ich keinen Hund dabei habe, fühle ich mich unwohl", sagt er. Er habe sich seine Abläufe so organisiert, dass es funktioniere.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 16. Juli 2015: PDF-Version herunterladen

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