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Zisch-Interview zum Thema Wildkatze

"Eine Ureinwohnerin Deutschlands"

  • Miranda Ahmeti, Karina Hoppe, Paula Rakow, Maximilian Weiß und Mara Zieger, Klasse 4a, Geroldseckerschule (Lahr)

  • Do, 28. Juni 2018, 15:25 Uhr
    Zisch-Texte

     

Mit Lisa Mulyk vom Grünen Klassenzimmer sprach das Zisch-Reporterteam der Klasse 4a der Geroldseckerschule Lahr – Miranda Ahmeti, Karina Hoppe, Paula Rakow, Maximilian Weiß und Mara Zieger – über das Thema Wildkatzen.

Eine Wildkatze  | Foto: Ronald Wittek
Eine Wildkatze Foto: Ronald Wittek
Lisa Mulyk hat in Freiburg Umweltnaturwissenschaften und Naturschutz und Landschaftspflege studiert. Zurzeit beendet sie ihr Masterstudium "Biodiversität und Umweltbildung" an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Zisch: Sind Wildkatzen gefährlich?
Mulyk: Gefährlich sind Wildkatzen nicht. Sie sind eher scheu. Aber sie lassen sich nicht wie Hauskatzen zähmen.
Zisch: Wie alt können Wildkatzen werden?
Mulyk: Wildkatzen werden zwischen sieben und zehn Jahre alt.
Zisch: Warum wären Wildkatzen fast ausgestorben?
Mulyk: Früher wurden Wildkatzen gejagt. Man hatte es auf ihr Fell abgesehen. Außerdem brauchen Wildkatzen sehr viel Platz. Leider wird ihr Lebensraum immer mehr zugebaut. Häuser und Straßen brauchen immer mehr Raum und durchqueren den Lebensraum der Wildkatzen. So müssen Wildkatzen wie auf Waldinseln verstreut leben. Der größte Feind ist aber der Straßenverkehr.
Zisch: Wieso gibt es heute wieder mehr Wildkatzen?
Mulyk: Wildkatzen unterliegen europäischen Schutzbestimmungen, sie dürfen nicht mehr gejagt werden. Durch Grün- und Wildbrücken versucht man, Waldgebiete, die durch Straßen getrennt wurden, miteinander zu verbinden, damit die Wildkatzen nicht über gefährliche Autobahnen wandern müssen.
Zisch: Wie findet man denn heraus, dass Wildkatzen im Schwarzwald leben?
Mulyk: Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Durch Spuren kann man feststellen, dass es Katzen sind. Mit Hilfe von Kameras, die im Wald aufgestellt werden, kann man die Tiere beobachten. Die beste Möglichkeit ist die "Lockstockmethode". Man stellt Stöcke auf, die mit Baldrian beschmiert sind. Die Wildkatzen reiben sich an den Stöcken, dabei verlieren sie Fell. Dieses Fell wird dann im Labor untersucht.
Zisch: Wir haben ja auch Baldrian gerochen. Das roch wie Stinkesocken.
Mulyk: Ja, aber Katzen lieben diesen Geruch.
Zisch: Was unterscheidet Wildkatzen von Hauskatzen?
Mulyk: Das Fell der Wildkatze ist braun, ockerfarben oder beige. Damit passt sie sich den Farben des Waldes gut an. Ihr Schwanz ist dichter und kürzer als der Schwanz der Hauskatze. Am Ende des Schwanzes und an den Pfoten sind drei schwarze Ringe. Auf dem Nacken und Rücken hat die Wildkatze ebenfalls einen schwarzen Strich, den Aalstrich. Die Ohren der Wildkatze wirken kleiner als die der Hauskatze. Die Ohren des Luchses sind Pinselohren.
Zisch: Wir groß und schwer werden Wildkatzen?
Mulyk: Wildkatzen haben etwa die Größe von Hauskatzen und werden vier bis fünf Kilogramm schwer. Luchse können bis 20 Kilogramm schwer werden.
Zisch: Was fressen Wildkatzen?
Mulyk: Wildkatzen fressen vor allem Mäuse, aber auch Kleinvögel und Kaninchen.
Zisch: Wie viele Wildkatzen leben in Deutschland?
Mulyk: Der Bestand in Deutschland wird auf 5000 bis 7000 Tiere geschätzt, im Schwarzwald sind es zirka 150 Tiere.
Zisch: Welche ist die bekannteste Wildkatze im Schwarzwald?
Mulyk: Die bekannteste wilde Katze ist der Luchs.
Zisch: Wie jagt ein Luchs?
Mulyk: Der Luchs ist ein Lauerjäger. Er schleicht sich an seine Beute heran und springt sie dann an. Er verfolgt sie nicht.
Zisch: Können Luchse klettern?
Mulyk: Luchse können sehr gut klettern. Manchmal schlafen sie auch auf Bäumen.
Zisch: Was ist ihr Lieblingstier?
Mulyk: Die Wildkatze.
Zisch: Was finden Sie an Wildkatzen besonders?
Mulyk: Sie sieht schön aus, ist eine Ureinwohnerin Deutschlands, ist schlau und einfach faszinierend.
Zisch: Haben Sie schon Wildkatzen gesehen?
Mulyk: Nein, leider nicht.

Ressort: Zisch-Texte

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