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Erststimmenkampagne der Grünen kommt an

  • Do, 19. September 2002
    Zisch

     

Eine Prognose für den Wahlkreis Freiburg / 181 Befragte.

"Wer ist Frau Andreae, was bringt eine Erststimmenkampagne und was ist eigentlich die Zweitstimme?" Als Interviewerin muss man viele Fragen beantworten können. Im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts haben wir - acht Schülerinnen der Jahrgangsstufe zwölf vom St. Ursula Gymnasium - versucht, eine Prognose für den Wahlkreis Freiburg bei der Bundestagswahl zu erstellen. Dazu haben wir genau 181 Personen befragt.

Besonders die Telefonumfrage gestaltete sich schwieriger als erwartet. Es bedurfte etwa 60 Anrufe um 25 ausgefüllte Fragebögen zu bekommen. Ich persönlich gab schon nach zwölf Versuchen auf. Viele empfanden die Umfrage als einen Eingriff in das Wahlgeheimnis und fühlten sich persönlich angegriffen.

Freundlicher ging es da schon auf der Straße zu. Aber wie bekommt man in Freiburg-City eine repräsentative Stichprobe hin, wenn gerade Aktionstag gegen die NPD ist? Zumindest war am vergangenen Samstag festzustellen, dass Menschen, die für eine offene Stadt auf die Straße gehen eher SPD oder Grün wählen. Ebenfalls auffällig war, wie viele unentschlossene Wähler es jetzt noch so kurz vor der Wahl gibt.

Die Frage "Was ist eigentlich die Erst-bzw. Zweitstimme?" bekam man öfter zu hören. Manche waren überrascht, dass man den Kanzler nicht direkt wählen kann, andere wussten nicht, dass man zwei Stimmen hat. Auch über die Kandidaten der einzelnen Parteien wussten wenige Bescheid. Trotzdem - und das ist wohl das aussagekräftigste Ergebnis der Umfrage: Die Erststimmenkampagne der Freiburger Grünen zu Gunsten des SPD-Kandidaten scheint bei den Wählern angekommen zu sein. 61,6 Prozent aller Grünwähler (Zweitstimme) geben ihre Erststimme dem Sozialdemokraten Gernot Erler. Interessant ist auch das Ergebnis unserer Prognosefrage. Danach erwarten 80 Prozent der Befragten eine Fortbestand der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder. Selbst unter den CDU-Wählern glauben nur 35 Prozent an einen Regierungswechsel.

Annabelle Merklin

Ressort: Zisch

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