REINLESEN
Fußball-Anekdoten aus Baden-Württemberg
Welche Bedeutung hatte die elterliche Metzgerei in Eimeldingen für den späteren Lebensweg des Christian Streich? Wie erblühte einen kurzen Fußmarsch nebenan in Binzen der erste südbadische Fußball-Bundesligist (bei den Frauen)? Warum drohte Franz Keller, der Weinrebell vom Kaiserstuhl, seinem Sohn Fritz an, ihn zu enterben? Baden-Württemberg ist reich an Anekdoten rund um die Kugel. Bernd Sautter, Fußball-Globetrotter, Bundesliga-Blogger und Werbefachmann, hat sie gesammelt. Und hat die schönsten Geschichten der kickenden Alleskönner aus dem Südwesten aufgeschrieben – sogar auf Hochdeutsch!
Da ist die Rede davon, wie Joachim Löw in der südbadischen Enklave Büsingen eine Idee kam, die ihn gut zwei Jahrzehnte später zum Weltmeistertrainer werden ließ. Vom SV Heimbach, dessen Spieler früher einen auf ihrem Fußballplatz stehenden Telegrafenmasten umdribbeln mussten. Vom FC Emmendingen, dem in der legendären Saison 1964/65 im letzten Auswärtsspiel der erste Sieg gelang. Von zwei Freiburgern, die maßgeblich an der Gründung des FC Bayern München beteiligt waren. Davon, dass bei der WM 1982 in Spanien ein Schwarzwälder Hinterschinken nebst 300 (Spiegel-) Eiern von Schluchsee aus ins deutsche Mannschaftshotel in Gijon eingeflogen wurden. Und nicht zuletzt von Achim Stocker und Ottmar Hitzfeld, vom Mösle- und vom Dreisamstadion oder vom Fußball-Punk-Geschehen im Bauch einer Freiburger Kneipe. Sautter lässt viele Zeitzeugen zu Wort kommen, er informiert fundiert und erzählt amüsant. Der Foliant ist in zwei Halbzeiten unterteilt (1: Baden, 2: Württemberg), wobei in Hälfte eins Südbaden großen Raum einnimmt. Die Kapitel sind nach Spielminuten unterteilt – bis in die Nachspielzeit . . .
Bernd Sauter: Heimspiele Baden Württemberg. Wahre Fußball-Geschichten, die unter die Grasnarbe gehen. Silberburg-Verlag, Tübingen. 278 Seiten, Fester Einband, 29,90 Euro.
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