Flammende Grüße an den Frühling
Im Elz- und Simonswäldertal wird am Sonntag Laetare die glühende Scheibe zu Tal geschlagen / Ein Brauch mit langer Geschichte und verschiedenen Varianten.
ELZTAL/SIMONSWÄLDERTAL. Dunkelheit hat sich über das Tal gesenkt. Hoch oben am Hang lodert weithin sichtbar ein mächtiges Feuer. Plötzlich saust in hohem Bogen ein Licht durch die Nacht, ein gelb-rot glühender Funke, fast wie eine Sternschnuppe. Da schon wieder einer. Darf man sich jetzt etwas wünschen? Was von der Straße unten kaum zu erkennen ist: Dort oben am Feuer ist sozusagen der Bär los. Ein Großteil der Dorfjugend hat sich eingefunden, um das "Schiebeschlage" hautnah mitzuerleben. Es ist "Laetare", der vierte Fastensonntag.
"Freue Dich" lautet die Übersetzung des lateinischen Begriffs: Freue Dich auf die Erlösung, die das bevorstehende Osterfest bringt. Seit jeher war an diesem Sonntag das Fasten ausgesetzt. An diesem Tag durfte der katholische Christ "secundam carnem" (gemäß dem Fleisch) leben, während die Fastentage ihm sonst nur gestatteten "secundam spiritum" (gemäß dem Geiste) - also unter Verzicht auf fleischliche Genüsse - zu leben. Laetare war eine Art Bergfest und hieß auch "Mittfasten". Heute, wo kaum noch ein Katholik in der ...