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Fotos: Eurovision Song Contest – die peinlichsten deutschen Momente

Mo, 24. Mai 2010 um 18:21 Uhr

Panorama

Von Cindy bis Leon – der deutsche Schlager erlitt schon herbe Abstürze im Eurovision Song Contests. Einige waren selbst verschuldet, für andere sind bestimmte Friseure verantwortlich. Oder Kostümausstatter. Oder der Osten an sich.

2008. No Angels: Disappear. Rang 23 (von 25) – Max zwei Pfifferlinge war der Song von RTLs erster Castingband wert. Aus Bulgarien (dem in Europa ja selten die Sonne scheint) gab es aber eine 12 obendrauf, weil Nicht-Engel Lucy aus Plewen stammt. Beim nächsten Casting also je eine Sängerin aus Bosnien, Polen, Island, Malta – und 48 Punkte sind vorab geritzt.
2008. No Angels: Disappear. Rang 23 (von 25) – Max zwei Pfifferlinge war der Song von RTLs erster Castingband wert. Aus Bulgarien (dem in Europa ja selten die Sonne scheint) gab es aber eine 12 obendrauf, weil Nicht-Engel Lucy aus Plewen stammt. Beim nächsten Casting also je eine Sängerin aus Bosnien, Polen, Island, Malta – und 48 Punkte sind vorab geritzt. Foto: dpa
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2007. Roger Cicero: „Frauen regiern die Welt“. Platz 19 (von 24) – Das musste schiefgehen, sagt Experte Irving Wolther: „Bei Swing kann man ein Lineal auf Europa legen.“ Alles links der Linie Stockholm-Rom, seit ´45 von amerikanischer Popkultur geprägt, möge Swing. Rechts davon könne man wenig damit anfangen. Jetzt weiß Roger mit Hut: Der Osten regiert die ESC-Welt.
2007. Roger Cicero: „Frauen regiern die Welt“. Platz 19 (von 24) – Das musste schiefgehen, sagt Experte Irving Wolther: „Bei Swing kann man ein Lineal auf Europa legen.“ Alles links der Linie Stockholm-Rom, seit ´45 von amerikanischer Popkultur geprägt, möge Swing. Rechts davon könne man wenig damit anfangen. Jetzt weiß Roger mit Hut: Der Osten regiert die ESC-Welt. Foto: dpa
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2005. Gracia: „Run and Hide“. Platz 24 (von 24) – Mit Charts-Getrickse hatte ihr Management Gracia Arabella Baur, damals 22, heute wohnhaft in Weil am Rhein, zum ESC gelotst. Hier gab es – Lederlook und Armgewedel hin oder her – aber wenig zu erben: 2 Punkte aus Monaco, 2 aus Moldawien, dann war Aus die Maus. Immerhin ließ ihr das Zeit, das Abi nachzuholen.
2005. Gracia: „Run and Hide“. Platz 24 (von 24) – Mit Charts-Getrickse hatte ihr Management Gracia Arabella Baur, damals 22, heute wohnhaft in Weil am Rhein, zum ESC gelotst. Hier gab es – Lederlook und Armgewedel hin oder her – aber wenig zu erben: 2 Punkte aus Monaco, 2 aus Moldawien, dann war Aus die Maus. Immerhin ließ ihr das Zeit, das Abi nachzuholen. Foto: dpa
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2003. Lou: „Let´s get happy“. Platz 12 (von 26) – Respektables Resultat; aber klingt der Titel nicht wie eine Aufforderung zum Konsum illegaler Substanzen? Jedenfalls geriet Lou in Kokainverdacht, bis sie verriet, sie nehme nur Schnupftabak. Damit zählt die gebürtige Nordbadenerin wohl zu den Wenigen im Showbiz, die nicht koksen, bis die Schwarte kracht.
2003. Lou: „Let´s get happy“. Platz 12 (von 26) – Respektables Resultat; aber klingt der Titel nicht wie eine Aufforderung zum Konsum illegaler Substanzen? Jedenfalls geriet Lou in Kokainverdacht, bis sie verriet, sie nehme nur Schnupftabak. Damit zählt die gebürtige Nordbadenerin wohl zu den Wenigen im Showbiz, die nicht koksen, bis die Schwarte kracht. Foto: dpa
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1997. Bianca Shomburg: „Zeit“. Platz 18 (von 25) – Alle Zutaten rochen nach Erfolg. Die Sängerin? Eine Verwaltungsangestellte! Aus? Bielefeld! Stil? Jeansjacke! Die Lala? Von Ralph Siegel. Das Blabla? Bernd Meinunger, wie üblich. Das Thema? Zeit – wer hätte dazu nicht so seine Gedanken … Keine Ahnung also, wieso es nichts wurde zwischen Bianca und dem Sieg.
1997. Bianca Shomburg: „Zeit“. Platz 18 (von 25) – Alle Zutaten rochen nach Erfolg. Die Sängerin? Eine Verwaltungsangestellte! Aus? Bielefeld! Stil? Jeansjacke! Die Lala? Von Ralph Siegel. Das Blabla? Bernd Meinunger, wie üblich. Das Thema? Zeit – wer hätte dazu nicht so seine Gedanken … Keine Ahnung also, wieso es nichts wurde zwischen Bianca und dem Sieg. Foto: dpa
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1996. Leon: „Blauer Planet“. Nicht qualifiziert – Jürgen Göbel alias Leon (ohne Profi) scheitert schon in der Vorrunde. Warum, verrät vielleicht der PR-Text für Leons neuen Titel: „der mit hypnotischem Groove die Gehörgänge sprengt und direkt ins Blut geht. Eine Nummer, die jede Menge Herzen aus der Seele sprechen lässt!“ Wollen wir solchen Leuten unser Ohr leihen?
1996. Leon: „Blauer Planet“. Nicht qualifiziert – Jürgen Göbel alias Leon (ohne Profi) scheitert schon in der Vorrunde. Warum, verrät vielleicht der PR-Text für Leons neuen Titel: „der mit hypnotischem Groove die Gehörgänge sprengt und direkt ins Blut geht. Eine Nummer, die jede Menge Herzen aus der Seele sprechen lässt!“ Wollen wir solchen Leuten unser Ohr leihen? Foto: dpa
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1995. Stone & Stone: „Verliebt in Dich“. Platz 23 (von 23) – Oh Last der Niederlage! Nie zuvor hat dieses Ehepaar, er aus Aruba, sie Iranerin, auf deutsch gesungen. Nun müssen sie, auf Geheiß des MDR, der den Song allein nominiert. Sie müht sich ergreifend, trägt dazu ein Nachthemd, kriegt genau 1 Punkt (Malta) und gibt danach die Karriere auf. Und ihren Mann.
1995. Stone & Stone: „Verliebt in Dich“. Platz 23 (von 23) – Oh Last der Niederlage! Nie zuvor hat dieses Ehepaar, er aus Aruba, sie Iranerin, auf deutsch gesungen. Nun müssen sie, auf Geheiß des MDR, der den Song allein nominiert. Sie müht sich ergreifend, trägt dazu ein Nachthemd, kriegt genau 1 Punkt (Malta) und gibt danach die Karriere auf. Und ihren Mann. Foto: dpa
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1989. Nino de Angelo: „Flieger“. Platz 14 (von 22) – Viele Musikschaffende, die sich für begabt halten, probieren sich mal am Song Contest. Keiner fällt dabei so auf seinen Dieter wie Herr Bohlen. Schnulznummer und Schmalzinterpret („Jenseits von Eden“) passen zueinander, die Zeit ist aber noch nicht reif. Jetzt liegen beide in Bohlens Wiedervorlage-Ordner.
1989. Nino de Angelo: „Flieger“. Platz 14 (von 22) – Viele Musikschaffende, die sich für begabt halten, probieren sich mal am Song Contest. Keiner fällt dabei so auf seinen Dieter wie Herr Bohlen. Schnulznummer und Schmalzinterpret („Jenseits von Eden“) passen zueinander, die Zeit ist aber noch nicht reif. Jetzt liegen beide in Bohlens Wiedervorlage-Ordner. Foto: dpa
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1975. Joy Fleming: „Ein Lied kann eine Brücke sein“. Platz 17 (von 19) – Dieses Chanson war weniger eine Brücke als vielmehr ein Abstellgleis. Was seine Mannheimer Sängerin nicht daran hindert, anno 2008 zu fordern: „Der Grand Prix muss wieder weg vom Zuschauervoting. Es muss mehr auf Qualität geachtet werden. Das kann nur eine Fachjury.“ So wie 1975?
1975. Joy Fleming: „Ein Lied kann eine Brücke sein“. Platz 17 (von 19) – Dieses Chanson war weniger eine Brücke als vielmehr ein Abstellgleis. Was seine Mannheimer Sängerin nicht daran hindert, anno 2008 zu fordern: „Der Grand Prix muss wieder weg vom Zuschauervoting. Es muss mehr auf Qualität geachtet werden. Das kann nur eine Fachjury.“ So wie 1975? Foto: dpa
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1974. Cindy & Bert: „Sommermelodie“. Platz 14 (von 17) – Das Traumpaar des deutschen Schlagers, nicht verwandt mit einem namensähnlichen Duo aus der Sesamstraße, erinnert sich 1998 in einer WDR-Talkshow (Foto) ungern an seine Eurovisions-Nacht ´74 in England: „Es war furchtbar, eine nationale Schande. Wir trauten uns kaum nach Deutschland zurück.“
1974. Cindy & Bert: „Sommermelodie“. Platz 14 (von 17) – Das Traumpaar des deutschen Schlagers, nicht verwandt mit einem namensähnlichen Duo aus der Sesamstraße, erinnert sich 1998 in einer WDR-Talkshow (Foto) ungern an seine Eurovisions-Nacht ´74 in England: „Es war furchtbar, eine nationale Schande. Wir trauten uns kaum nach Deutschland zurück.“ Foto: dpa
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1969. Siw Malmkwist: „Primaballerina“. Platz 9 (von 16) – Drei Mal in der blumenreichen Nach-68-Zeit dürfen Skandinavierinnen ans ESC-Mikro, doch Europa honoriert Deutschlands neue Weltoffenheit kaum. Weder Wencke Myhre aus Norwegen 1968 noch die Schwedin Siw Malmkvist (links; Foto von 2007) oder die Dänin Gitte Haenning (rechts) 1973 landen in der Jubelzone.
1969. Siw Malmkwist: „Primaballerina“. Platz 9 (von 16) – Drei Mal in der blumenreichen Nach-68-Zeit dürfen Skandinavierinnen ans ESC-Mikro, doch Europa honoriert Deutschlands neue Weltoffenheit kaum. Weder Wencke Myhre aus Norwegen 1968 noch die Schwedin Siw Malmkvist (links; Foto von 2007) oder die Dänin Gitte Haenning (rechts) 1973 landen in der Jubelzone. Foto: dpa
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1959. Alice & Ellen Kessler: „Heute abend wolln wir tanzen gehen“. Rang 8 (von 11) – Auch 14 Jahre nach Kriegsende will Europa noch keiner deutschen Aufforderung zum Tanz nachkommen, nicht mal aus dem Mund der Glitzer-Zwillinge. Die bleiben dafür noch 50 Jahre lang dem Varieté treu.
1959. Alice & Ellen Kessler: „Heute abend wolln wir tanzen gehen“. Rang 8 (von 11) – Auch 14 Jahre nach Kriegsende will Europa noch keiner deutschen Aufforderung zum Tanz nachkommen, nicht mal aus dem Mund der Glitzer-Zwillinge. Die bleiben dafür noch 50 Jahre lang dem Varieté treu. Foto: ARD Degeto
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1958. Margot Hielscher: „Telefon, Telefon“. Rang 4 (von 10) – Mit diesem Titel betritt die Siegel-Dynastie das Eurovisions-Terrain. Während die Ode ans Festnetz noch Ralph Maria Siegel („Caprifischer“) komponiert hat, übernimmt ab 1976 sein Sohn das Ohrenschmalzkommando. 14 deutsche Teilnehmer versorgt Ralph Siegel mit Tönen, sechs Mal reicht es fürs Podium.
1958. Margot Hielscher: „Telefon, Telefon“. Rang 4 (von 10) – Mit diesem Titel betritt die Siegel-Dynastie das Eurovisions-Terrain. Während die Ode ans Festnetz noch Ralph Maria Siegel („Caprifischer“) komponiert hat, übernimmt ab 1976 sein Sohn das Ohrenschmalzkommando. 14 deutsche Teilnehmer versorgt Ralph Siegel mit Tönen, sechs Mal reicht es fürs Podium. Foto: dpa
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Ressort: Panorama

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