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Modelleisenbahn

Architekt Manfred Roppel hat im Keller Kalifornien - in Spur N

  • Pascal Lienhart

  • Mi, 16. September 2015
    Freiburg

Zwei Hirsche, die sich um eine Kuh streiten, Getreidesilos und ein Mann, der sich in einen Busch erleichtert: All das sind Komponenten der Modelleisenbahn-Anlage, die Manfred Roppel in seinem Keller in der Wiehre aufgebaut hat. Zwischen 20 und 25 Loks mit insgesamt ungefähr 250 Wagen umfasst die Anlage, die Kalifornien mit Blick auf den Pazifik darstellt.

In Manfred Roppels Keller grassiert das Modelleisenbahn-Fieber.    | Foto: Michael Bamberger
In Manfred Roppels Keller grassiert das Modelleisenbahn-Fieber. Foto: Michael Bamberger
Doch warum gerade Kalifornien? Die Antwort ist schnell gefunden. Roppel arbeitete in den 60er-Jahren für zwei Jahre als Architekt in San Francisco. Nach der Rückkehr nach Deutschland habe ihn dann das "Modelleisenbahn-Fieber" gepackt. Diese Begeisterung hat offensichtlich eine ganze Weile angehalten und Roppel sehr produktiv gemacht: 70 Meter laufende Schienen und 35 Meter Weichen haben ihren Weg in den Kellerraum gefunden.

Richtig Fahrt habe das Projekt aufgenommen, als Roppels Bekannter Bernd Schröter aus Dresden zu Besuch war. Diesen bezeichnet der Rentner als einen Spezialisten im Basteln, eine echte Koryphäe. "Da machen wir was Größeres draus", habe Schröter gemeint und einen Gleisplan für seinen Freund entworfen. So begannen Schreinerarbeiten, Gleisbau, Gipser- und Malerarbeiten sowie die Arbeit mit der Verkabelung.

Roppel arbeitet mit der Spur N. Die Angabe steht für eine Spurweite von 9 Millimetern. Bei der Ausgestaltung seiner Bahn hat Roppel sehr viel Wert auf die Details gelegt: Viele der Wagen sind mit den verschiedensten Ladungen unterwegs, eine Lichtschranke sorgt dafür, dass an einem Bahnübergang beim Nahen der Bahn eine Klingel ertönt, und auch an Personen und Tieren, die sich am Rande der Schienen aufhalten, hat der Bastler nicht gespart.

"Man muss schon ein bisschen die eigene Phantasie spielen lassen", meint Roppel. Und mit etwas Vorstellungsvermögen kann man sich tatsächlich die verschiedensten Szenarien an der Eisenbahn und um sie herum ausmalen. An beinahe jeder Ecke gibt es irgendeine Kleinigkeit zu entdecken. Selbst wenn man aufmerksam schaut, kann man doch noch einige Details übersehen. Auch in Bezug auf die verschiedenen Arten von Fahrzeugen hat sich der Tüftler um Details und Vielfalt bemüht: So sind in der Anlage unterschiedliche Typen untergekommen. Dazu gehört auch die Klasse 4000 der Union Pacific Railroad, besser bekannt unter dem Namen "Big Boy", die zu den größten und leistungsfähigsten Dampflokomotiven gehört.

Die Bahn ist nun schon seit einigen Jahren in ihrem aktuellen Zustand. Erweiterungen oder Änderungen plant Roppel aber keine mehr, die Anlage soll so bleiben wie sie ist. Arbeit bleibrt dennoch genug, denn auf die Reinigung der Gleise und das Ölen der Loks kann nicht verzichtet werden.

Wenn Manfred Roppel die Details der verschiedenen Komponenten seiner Bahn erklärt, ist seine ungebrochene Begeisterung deutlich zu spüren: "Die Bahn freut mich immer wieder." Das Modelleisenbahn-Fieber hält ganz offensichtlich an.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 16. September 2015: PDF-Version herunterladen

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