Account/Login

Gewinner Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2016 II

Gefahr für Herzburg

  • Emma Faßler, Klasse 4b, Grundschule Tumringen & Lörrach

  • Sa, 25. Juni 2016, 03:53 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Emma Faßler, Klasse 4b, Grundschule Tumringen, Lörrach

  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
"Juhu, wir sind im Weltall!", ruft B. Zetti aufgeregt, als das Raumschiff auf einer steinigen Ebene landet. Nervös nimmt er Betti Z. an der Hand und öffnet die Tür des Raumschiffs. Er und Betti Z. steigen aus und sehen sich auf der Ebene um.

B. Zetti überlegt, auf welchem Planeten sie wohl gelandet sein können. "Wow, das macht echt Spaß!", ruft Betti Z. da begeistert. B. Zetti schaut erstaunt auf. Betti Z. hüpft auf und ab. B. Zetti macht es ihr nach und springt wenige Minuten später genauso hoch wie Betti Z. in die Luft. In ihrem Spaß schauen die beiden nicht, in welche Richtung sie hüpfen. Als die beiden kurz darauf völlig aus der Puste aufhören zu springen, fragen sie sich erstaunt, wo das Raumschiff hin ist. "Wo sind wir, und wo ist das Raumschiff?", fragt Betti Z. ängstlich. "Ich weiß es nicht", sagt B. Zetti, "aber lass uns einfach noch ein bisschen weiterlaufen, dann finden wir es ganz bestimmt."

Sie laufen weiter und immer weiter, bis sie schließlich an ein kleines, altes Häuschen kommen. Betti Z. klopft an die Tür des Hauses und wartet. Sie warten lange. Und als Betti Z. nochmal und nochmal klopft, wollen sie gehen. Doch gerade da macht ihnen jemand die Tür auf. Es war offenbar eine sehr alte Frau, denn sie hatte einen Buckel und langes, verfilztes und graues Haar. "Hallo. Was wollt ihr von mir Kinderchen? Und wie heißt ihr?", krächzt sie. "Hallo, wir heißen B. Zetti und Betti Z.. Wir sind auf diesem Planeten gelandet, ohne zu wissen, wie er heißt. Und dann haben wir beim Herumhüpfen unser Raumschiff verloren. Können sie uns vielleicht helfen?", kommt Betti Z. ihrem Bruder zuvor. "Naja, kommt erst einmal herein, da draußen könnt ihr jedenfalls nicht bleiben", sagt die Frau. Die beiden folgen der Aufforderung und treten ein.

Das Haus ist nur mit einem Tisch, drei Stühlen, einer winzigen Küche, einem noch kleineren Badezimmer und komischerweise drei Betten ausgestattet. "Setzt euch", fordert die alte Dame die beiden auf. Sie bleiben jedoch stehen, da es sie verlegen macht, dass jemand völlig Fremdes sie auffordert, sich zu setzen. "Na los, setzt euch endlich, ich tu euch nichts. Versprochen! Ach so, und wenn ihr wissen wollt, wie ich heiße, dann fragt doch einfach. Mein Name ist Gundula, Gundula von Herzburg", sagt die alte Frau.

Und sie redet auch noch weiter: "Also, ihr wollt wissen, wie dieser Planet heißt, oder?" "Ja", antworten die beiden. Gundula redet weiter: "Dieser Planet heißt Herzburg. Ich bin die Prinzessin von Herzburg. Herzburg war einst ein wunderschöner, blühender Planet. Dann kam Rufus und zerstörte alles." "Wer ist Rufus?", will Betti Z. wissen. Die alte Frau antwortet sofort: "Rufus ist jemand, der alles dafür tut, alle Planeten aus unserer Galaxie zu beherrschen. Er besitzt unglaubliche Maschinen, die er dafür benutzt, die Planeten unter seine Kontrolle zu ziehen. Bis vor zehn Jahren hat er es nie an Herzburg versucht. Nur weil Herzburg der größte und wichtigste Planet in unsere Galaxie ist. Nun, als ich gerade vier Jahre alt war, das war vor zehn Jahren, griff er an. Er überwältigte uns sehr, sehr schnell. Wir hatten keine Chance, uns zu wehren. Er zog in unser Schloss ein und schickte uns in diese armseligen Katen. Dann gab er uns armselige Speisen. Sie schmeckten schlecht und wir wurden sehr müde von ihnen. Da wir müde waren, legten wir uns in die drei Betten, mit denen die Kate ausgestattet war. Am nächsten Morgen wachte ich als Allererstes auf und erschrak heftig. Ich war scheinbar um ungefähr 60 Jahre gealtert, so sah ich zumindest aus. Meine Eltern waren gestorben, sie hatten den Altersschub nicht überlebt. Ich begrub sie direkt hinter unserer Kate und schwor mir, meine Eltern an Rufus zu rächen. Schnell rannte ich zu unserem alten Schloss und klopfte an. ,Was willst du altes Mädchen?’, fragten die Wachmänner, die das Tor öffneten. Ungestüm rief ich: ,Meine Eltern rächen! Sie sind dank Rufus gestorben!’ ,Komm sofort mit!’, sagten sie gelassen. Sie brachten mich zu Rufus, und der verurteilte mich zu einem Jahr Gefängnis bei Wasser und Brot. Anschließend sollte ich noch neun Jahre hart schuften. Vor drei Wochen waren die neun Jahre um und ich durfte wieder nach Hause."

"Wir werden dir helfen und Rufus besiegen!", schreit Betti Z.. B. Zetti versucht seine Schwester zu beruhigen und sagt: "Natürlich werden wir dir helfen, aber dafür brauchen wir einen Plan." "Und den habe ich schon", fügt er selbstgefällig hinzu.
Er beugt sich zu ihnen und fängt an zu flüstern: "Gundula, du musst noch einmal so tun, als ob du dich an Rufus rächen willst. Betti Z. und ich begleiten dich. Wir beide versuchen, die Wachen zu überreden, dass sie sich dir anschließen, da du ihnen eine viel bessere Arbeit bietest und sie viel höher stehen würden als jetzt. Wenn sie uns glauben, haben wir Glück, wenn nicht muss Gundula ran, und ihnen sagen, dass sie die Prinzessin von Herzburg war, bevor Rufus kam. Dann werden sie sich uns auf jeden Fall anschließen. Glaubt mir! Naja, und wenn wir in der Burg sind, bittet Gundula die Wachen ihre Arbeit ganz normal weiter zu machen. Sie werden sie zu Rufus führen, und in dieser Zeit, wo die Wachen mit Rufus sprechen, verstecken wir uns auf dem Weg in das Gefängnis. Da du dich schon zum zweiten Mal an Rufus rächen willst, wird er dich bestimmt in den Kerker begleiten wollen. Dann springen wir aus unserem Versteck, schnappen uns Rufus und töten ihn mit der Hilfe von dir."

"Bist du sicher das das klappt?", fragt Gundula, "Ach und, ich weiß, wo euer Raumschiff ist. Rufus hat es. Er braucht viele Raumschiffe, denn er will aus Herzburg einen fliegenden Planeten machen!" "Rufus hat unser Raumschiff! Wenn Rufus unseres und noch andere Raumschiffe hat, dann müssen wir uns mit unserem Plan beeilen. Und Gundula, B. Zettis Pläne klappen immer, meistens jedenfalls", wirft Betti Z. ein. "Okay", stimmt Gundula zu, "aber erst brauchen wir alle eine ruhige und schlafreiche Nacht." Sie legen sich ins Bett und schlafen sofort ein.

Am nächsten Morgen stehen sie früh auf und bereiten alles für ihren Plan vor. "Jetzt ist alles fertig, und wir können gegen Rufus kämpfen!", ruft Betti Z. begeistert. "Ja, wir können losziehen", meint auch Gundula. Und das tun sie auch. Als sie ankommen, klopft B. Zetti an das Tor. "Wer da?", fragen die Wachen, die das Tor öffnen. "Hallo, wir heißen B. Zetti und Betti Z. Wir sind gekommen, um mit ihnen über Prinzessin Gundula von und zu Herzburg zu sprechen. Also wollt ihr nicht auf die Seite Gundulas überwechseln? Sie würde euch eine viel bessere Arbeit anbieten. Außerdem würdet ihr bei der Prinzessin viel höher stehen als jetzt, da ihr mit Prinzessin Gundula gegen Rufus gekämpft habt!", meint Betti Z..

"Prinzessin Gundula von und zu Herzburg! Eine bessere Arbeit! Viel höher stehen! Da stimmen wir auf jeden Fall zu. Also was sollen wir tun Prinzessin?", meinen die Wachen mit glänzenden Augen. "Ganz normal eure Arbeit machen! Ihr sollt so tun, als ob ich Rufus töten wollte, und mich alle in den Kerker begleiten! Aber lasst meine beiden Freunde hier herein!", antwortet Gundula. Die Wachen führen Gundula zu Rufus und lassen B. Zetti uns Betti Z. herein. Die letzteren beiden suchen sich den Weg zum Kerker und verstecken sich an einer unübersichtlichen Stelle.

Gundula wird wie schon beim letzten Mal zu einem Jahr Gefängnis und neun Jahren körperlicher Arbeit verurteilt. Und tatsächlich! B. Zetti hatte Recht! Rufus will sie in den Kerker begleiten. Sie versucht, ein unglückliches Gesicht zu machen, es gelingt ihr überhaupt nicht. Rufus sieht ihr glückliches Gesicht und überlegt sich blitzschnell ein anderes Urteil für Gundula: "Nein, doch nicht noch einmal die gleiche Strafe wie letztes Mal! Ich möchte sie doch lieber zum Tod verurteilen!"

Gundula weiß zwar, dass ihr Plan jetzt in die Hose geht, lässt es sich aber nicht anmerken. Sie weiß, dass B. Zetti in fünf Minuten hierher kommen wird. Denn sie haben, bevor Gundula "abgeführt" wurde, abgemacht, dass wenn sie innerhalb der nächsten 15 Minuten nicht an ihrem Versteck vorbeikommen, beide in den Saal kommen. Und zehn Minuten sind inzwischen schon längst um.

Bei Betti Z. und B. Zetti macht sich langsam die Unruhe breit. "Gundula ist hier immer noch nicht vorbeigekommen! Ich finde, wir sollten in den Saal gehen", meint Betti Z. plötzlich. "Okay!", ruft B. Zetti. Die beiden laufen rasch los und finden sich bald vor der Tür des großen Saales wieder. Drinnen hören sie Stimmen: "Tötet sie schnell und ohne Verzögerung!", und "Nein, ich bitte sie, das nicht zu tun!!!" "Das war Gundula!", sagt B. Zetti. Seine Schwester ist inzwischen an der Tür angekommen und ruft: "Komm schnell, wir müssen Gundulas Leben retten!"

Die beiden stürmen in den Saal und schnappen sich Rufus. Während B. Zetti Rufus festhält, schnappt Betti Z. sich eines der Messer, die an den Gürteln der Wachen hängen. Sie wirft es B. Zetti zu und der reicht es Gundula. Und Gundula rammt das Messer in die Brust von Rufus. Rufus schreit laut auf, doch dann macht es Zoff und er ist verschwunden!

"Wir haben es geschafft, wir haben Rufus besiegt!", ruft Gundula erfreut auf. "Ja, das haben wir, und übrigens, du bist wieder jung und siehst bildhübsch aus. Erstens das und zweitens ist Herzburg wieder so schön, wie du es uns beschrieben hast!", meint Betti Z.. Gundula schaut erstaunt an sich herunter und sieht, was Betti Z. meint: Sie trägt ein hellblaues Kleid und ist wieder jung und hübsch. In diesem Moment geht die Saaltür auf und ein Mann mit seiner Frau am Arm kommt herein. "Mama, Papa, ich bin so froh, euch wieder zu haben!", ruft Gundula und fällt ihren Eltern in die Arme. "Das sind Betti Z. und B. Zetti. Sie haben mir geholfen, Rufus zu besiegen. Sie sind gute Freunde von mir und müssen heute, glaube ich zumindest, nach Hause", sagt Gundula zum König und zur Königin.

"Ja, dann kommt mal mit heraus, dort steht euer Raumschiff", sagt der König. Sie gehen alle zusammen nach draußen. Dort steht tatsächlich das Raumschiff. "Auf Wiedersehen Gundula, wir besuchen dich sicher mal wieder! Hoffentlich bleibt es jetzt auf Herzburg ruhig!", so verabschieden sie sich von Gundula. "Auf Wiedersehen ihr beiden, ich werde euch vermissen!", sagt Gundula zu ihnen.
Nun steigen Betti Z. und B. Zetti ins Raumschiff und fliegen in den Himmel.

Ressort: Schreibwettbewerb

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel