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Hobby zum Beruf gemacht

  • Fr, 15. Dezember 2017
    Schülertexte

     

Die Jungs-Träume des EHC-Spielers Philip Rießle sind Wirklichkeit geworden.

Philip Rießle  | Foto: EHC Freiburg/Keller
Philip Rießle Foto: EHC Freiburg/Keller

Am Sonntag, den 5. November traf der Freiburger Eishockey-Club, kurz EHC, auf die Bietigheim Steelers, den Tabellenführer der DEL2. Die DEL2 ist die zweithöchste Liga des deutschen Eishockeys. Vergleichen lässt sich das mit der Zweiten Bundesliga im Fußball. Michelle Hartwig, Schüler der Klasse 8a der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule in Lörrach, hat sich nach dem Spiel mit EHC-Profi Philip Rießle unterhalten.

Ich bestaunte das Spiel von der Nordkurve aus. In der Nordkurve sind unter anderem der Vorsänger für die Fangesänge sowie die Trommler anzutreffen. Alle Fans des EHC feierten, sangen und klatschten in die Hände, um das Team des EHC Freiburg mit dem perfekten Blick auf das Eis anzufeuern. Die Fangesänge, das euphorische Klatschen und das Jubeln bei jedem Tor sollte das Team animieren, weiter zu kämpfen und am Ende natürlich auch die gegnerische Mannschaft zu besiegen. Der EHC Freiburg siegte gegen die Bietigheim Steelers zum Glück mit 3:1. Das Team feierte nach dem Sieg zusammen mit seinen Fans. Zu einem Siegesritual gehört, dass Miroslav Hanuljak mit der Nummer 72 zum Tanzen aufgefordert wird. Am Ende wird das restliche Team dann aufgefordert.

Kurz nach dem Spiel und der Feier mit den Fans ging ich zum VIP-Raum des EHC Freiburg. Die Stimmung war sehr familiär, wie bei einem großen Familienfest. Dort durfte ich den Kapitän des EHC Freiburg, Philip Rießle (Nr. 26), treffen. Seit vier Jahren trägt der Neunundzwanzigjährige das "C" auf seiner Brust.

Was ich mich bei jedem Profisportler immer wieder frage, ist, ob man die ganze Zeit das Ziel verfolgt, eines Tages ein richtiger Profi zu werden. Ab wann steht fest, dass man sein Hobby zum Beruf machen möchte? Rießle erzählte mir, dass er mit fünf Jahren mit dem Kufensport begann und – es ist wohl wie bei jedem kleinen Jungen, der beispielsweise Fußball spielt – dass er seither auch davon träumte, eines Tages ein Profi zu werden. Kaum vorstellbar, dass aus einem Klein-Jungen-Traum Realität geworden ist. Dahinter steckt aber nicht nur viel Träumerei, sondern vor allem harte Arbeit. So erzählte mir Philip Rießle, dass das Team fast täglich trainiere und an Tagen, an denen kein Training stattfinde, in der Regel Spieltage seien.

Zuletzt kam mir zu Ohren, dass man, bevor man richtig Eishockey spielen darf, zunächst ein bis zwei Jahre ein Eiskunstlauftraining absolviert haben sollte. Stimmt oder stimmt nicht? Mit diesem Gerücht, räumte EHC-Spieler Philip Rießle auf. Er erklärte mir, dass man die ersten ein bis zwei Jahre Eislaufen lernt, um ein Gefühl für das Eis zu bekommen, aber mit Eiskunstlaufen im klassischen Sinne hätte das nichts zu tun. Wenn man das Eislaufen beherrscht, bekommt man einen Eishockeyschläger in die Hand gedrückt und darf mit dem Spielen beginnen.

Ben Walker (Nr. 48) sagte zuletzt in einem Interview, dass die Stimmung innerhalb des Teams wie unter Brüdern sei. Philip Rießle konnte das nur bestätigen. Er sagte, dass der Altersunterschied zwischen den Spielern egal ist, denn irgendwie sind sie doch alle gleich im Kopf, denn sie teilen eine Leidenschaft. Dabei lächelte Rießle.

Rießle sagte ganz bescheiden, dass die gewonnenen Spiele, vornehmlich Heimspiele, mit den Fans gemeinsam gefeiert würden. Danach liegt der Fokus dann schnell wieder auf dem nächsten Spiel, das anstehe. Im Falle einer Niederlage wird das Spiel natürlich analysiert und im nächsten Spiel versucht man, die begangenen Fehler nicht mehr zu wiederholen. Die Spieler arbeiten ständig an sich und ihrem Spiel.

Bei den nächsten Heimspielen des Freiburger Eishockeyteams werde ich auf alle Fälle wieder dabei sein, die Wölfe anfeuern und nach dem Spiel mitfeiern.

Ressort: Schülertexte

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