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"Ich habe mich wie ein Sieger gefühlt"

  • Benedict Bürgelin, Klasse 4a, Grundschule Tannenkirch (Kandern)

  • Fr, 30. November 2018
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Max Büchin, der eine Beinprothese trägt und Olympionike bei den Paralympics 1988 war.

Opa Max   | Foto: privat
Opa Max Foto: privat

Zisch-Reporter Benedict Bürgerlin aus der Klasse 4 der Grundschule Tannenkirch hat seinen Opa Max Büchin zu seiner Beinprothese und seinen sportlichen Erfolgen interviewt.

Zisch: Wieso trägst du eine Prothese?
Büchin: Weil ich mit 18 Jahren einen Verkehrsunfall hatte und als Folge wurde mein linker Unterschenkel amputiert. Damit ich wieder laufen konnte wurde ich mit einer Beinprothese versorgt.
Zisch: Wie bist du dann zum Sport gekommen?
Büchin: Ich bin dann zur Behindertensportgruppe Müllheim gegangen und habe dort in der Gruppe verschiedene Sportarten kennengelernt. Dort habe ich dann regelmäßig das Deutsche Sportabzeichen abgelegt.
Zisch: Wie oft hast du das Sportabzeichen wiederholt?
Büchin: Insgesamt 40-mal. Das Sportabzeichen beinhaltet auch leichtathletische Disziplinen.
Zisch: Welche Sportarten haben dir am besten gefallen?
Büchin: Neben dem Mannschaftsspiel Sitzball war es das Laufen und Springen. Beim Laufen war es für mich eine Herausforderung mit der Prothese möglichst schnell zu laufen und optimal das Ziel zu erreichen.
Zisch: Was war dein Ziel und bist du auch zu Wettkämpfen gegangen?
Büchin: Mein Ziel war es, an den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften mit Erfolg teilzunehmen.
Zisch: Wie oft hast du am Tag und in der Woche dafür trainiert? Und hattest du überhaupt noch Freizeit?
Büchin: Neben der Arbeit und der Familie mit zwei Kindern galt meine Freizeit dem Sport. Zwischen zwei und vier Stunden drei- bis viermal pro Woche, das habe ich an Zeit dafür aufgewendet.
Zisch: Und was war dein größter sportlicher Erfolg?
Büchin: Mein größter Erfolg war die Teilnahme bei den Paralympics 1988 in Seoul (Südkorea) und 1992 in Barcelona (Spanien) sowie die Weltmeisterschaft 1990 in Assen (Holland). In Seoul habe ich mit der 4x400-Meter- Staffel die Bronzemedaille gewonnen. Bei der WM in Assen habe ich die Bronze-Medaille im Einzel-400-Meter-Lauf gewonnen und mit der Staffel zweimal das Silbertreppchen erklommen.
Zisch: Wie hast du dich gefühlt, als du die Bronzemedaille bekommen hast?
Büchin: Ich war glücklich, habe mich wie ein Sieger gefühlt und war erleichtert – unbeschreiblich schön.
Zisch: Hast du damit Geld verdient?
Büchin: Nein – es gab nichts zu verdienen. Als Mitglied der Nationalmannschaft wurden die Reisen und Unterkünfte bezahlt sowie die Sportausrüstung zu Großereignissen vom Sportbund finanziert.
Zisch: Machst du heute noch Sport?
Büchin: Heute mache ich keinen aktiven Sport mehr. Ich gehe jedoch gerne wandern und spiele ja mit dir ab und an Fuß- und Handball.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 30. November 2018: PDF-Version herunterladen

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