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Zischup-Interview

"Ich will es anders machen als viele meiner Lehrer"

  • Jana Hatt, Klasse 9b, Georg-Büchner-Gymnasium (Rheinfelden)

  • Fr, 28. April 2023
    Schülertexte

Seraphina S. macht derzeit ihr Referendariat. Warum sie Grundschullehrerin werden möchte, erzählt sie ihrer Kusine Jana Hatt im Interview. .

Lernmaterialien für die Grundschule   | Foto: Kathrin Blum
Lernmaterialien für die Grundschule Foto: Kathrin Blum
Zischup: Hast du schon immer den Berufswunsch Grundschullehrerin gehabt?

S.: Ich wollte tatsächlich schon immer Grundschullehrerin werden und habe das schon ganz früh, in der fünften Klasse, als meinen Wunschberuf angegeben.

Zischup: Wie ist es zu dem Berufswunsch gekommen?

S.: Ich habe schon immer sehr gerne Zeit mit Kindern verbracht und ich glaube, dass sich das so entwickelt hat. Ich hatte eine ganz tolle Lehrerin in der ersten Klasse, an die ich mich sehr gerne erinnere, und durch die sich der Wunsch gefestigt hat. Meine Mama arbeitet im Kindergarten, wodurch ich schon immer viel aus dem pädagogischen Bereich mitbekommen habe. Mein Papa ist auch in der Lehre tätig, er ist Professor an der Uni Heidelberg. Ich habe also quasi die Mitte zwischen den beiden Berufen für mich gefunden. Meine Oma war auch Grundschullehrerin und hat viel darüber erzählt.

Zischup: Bist du selbst gerne zur Schule gegangen? Was war dein Lieblingsfach?

S.: In der Grundschule bin ich ganz gerne in die Schule gegangen. Allerdings hatte ich da ziemlich viele Wechsel, da ich die erste Klasse in Tübingen gemacht habe, wir dann umgezogen sind und ich ab der zweiten Klasse in Schwetzingen war. Da hatte ich dann auch jedes Jahr neue Klassenlehrerinnen, was für mich nicht so leicht war. Aber prinzipiell bin ich da ganz gerne zur Schule gegangen. Das hat dann von Jahr zu Jahr immer mehr abgenommen und vor allem die Oberstufenzeit habe ich leider in nicht allzu guter Erinnerung. Da ich einfach mit meiner Schule und den Lehrkräften gar nicht zufrieden war. Es fanden alle immer total lustig, dass ich, obwohl ich Schule gar nicht mehr mochte, trotzdem noch unbedingt Grundschullehrerin werden wollte. Das hat mich aber tatsächlich noch mehr motiviert, da ich es unbedingt anders machen will als viele meiner damaligen Lehrkräfte. Meine Lieblingsfächer waren immer Deutsch, Sport und Französisch.

Zischup: Was hast du nach dem Abi alles gemacht? Hast du gleich angefangen, zu studieren?

S.: Nach dem Abitur habe ich ein Jahr Pause gemacht und war das gesamte Jahr als Au-pair in Neuseeland. Ich habe dort in einer Familie in Auckland gelebt und mich um die drei Kinder gekümmert. Ich wurde Teil der Familie und stehe noch heute ganz eng in Kontakt mit ihnen. Ich war auch nochmal über Weihnachten da und habe sie besucht. Ich schwärme noch heute unendlich viel von dieser Zeit und würde es immer wieder machen! Ich konnte sehr viel in Neuseeland reisen und bin auch nach Australien und Fidschi geflogen. Mein Herz schlägt definitiv für Neuseeland, das liegt sehr an meiner Familie dort, aber auch an dem wunderschönen Land und den tollen Leuten.

Zischup: Was machst du gerne in deiner Freizeit?

S.: In meiner Freizeit verbringe ich sehr gerne Zeit mit meiner Familie und mit Freunden. Ich reise sehr gerne und verbringe auch weiterhin gerne Zeit mit Kindern, Babysitten und so. Sport mache ich auch sehr gerne. Ich habe mal Leistungssport gemacht, vor allem Leichtathletik und auch sehr viel Ballett. Das habe ich allerdings beendet, als ich nach dem Abitur ins Ausland gegangen bin.

Zischup: Wo hast du studiert? Kannst du die Uni empfehlen?

S.: Ich habe an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg studiert. Insgesamt war ich dort schon zufrieden. Das Studentenleben in Freiburg kann ich auf jeden Fall empfehlen und das Studium ist auch wirklich gut machbar. Es gab immer mal wieder Dinge, die mir mehr Spaß gemacht haben als andere. Insgesamt fand ich mein Fach Englisch richtig gut und die Zeiten, in denen wir ein Praktikum machen konnten.

Zischup: Was hat dir beim Studium am besten gefallen?

S.: Am besten haben mir die praktischen Erfahrungen gefallen, also die Praktika, die wir machen konnten: ein dreiwöchiges Praktikum nach dem ersten Semester und ein semesterlanges Praktikum im fünften Semester. Ansonsten fand ich es immer am Besten, wenn ich einen klaren Bezug zur Praxis erkennen konnte und ich wusste, wofür ich das später im Schulalltag als Lehrerin brauchen werde. Meiner Meinung nach ist das allerdings zu wenig passiert und ich habe mich schon des öfteren gefragt, wofür ich das Gelernte jemals später brauchen werde. So habe ich mein fünfjähriges Studium beendet, ohne zu wissen, wie ich ein Zeugnis schreibe, einen Elternabend führe oder Ähnliches. Ich dachte, dass man diese grundlegenden Dinge im Studium lernt. Das ist aber anscheinend erst fürs Referendariat vorgesehen.

Zischup: Wie sind die ersten Tage als Referendarin bei dir verlaufen? War es sehr stressig?

S.: Die erste Zeit lief echt sehr gut. Ich bin sehr glücklich an meiner Schule und vor allem das Kollegium ist sehr hilfsbereit und herzlich. Ich wurde direkt in alles, was so ansteht, integriert. Ich unterrichte auch schon und übernehme zum Beispiel Teile von Deutsch und Englisch komplett in der dritten Klasse meiner Mentorin. Parallel zur Schule bin ich noch eineinhalb Tage in der Woche am Lehrerseminar in Rottweil und auch da bin ich sehr zufrieden. Ich habe mir das alles sehr viel stressiger vorgestellt, aber ich bin mir fast sicher, dass das noch kommen wird. Aber auch dann nehme ich es einfach so, wie es kommt.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

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