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Irgendwo zischen spindeldürr und molligrund

  • Nikola Buczak, Klasse 8d, Hugo-Höfler-Realschule (Breisach)

  • Do, 20. Dezember 2018
    Schülertexte

     

Schönheit ist nichts, was bleibt, sondern verändert sich ständig.

Fahrrad vor Kate Moss   | Foto: dpa
Fahrrad vor Kate Moss Foto: dpa
Egal ob schlank oder füllig, groß oder klein, egal welcher Hautton, laut der heutigen Gesellschaft sind alle Menschen gleich und haben dieselben Chancen im Leben. Aber war das schon immer so? Und was empfanden die Menschen früher als schön?

Ein Schönheitsideal ist die zeitgemäße Vorstellung von Schönheit innerhalb einer Kultur, es heißt, im Laufe der Zeit verändert es sich immer wieder. In verschiedenen Ländern wurden die Ideale anders ausgeprägt, in den meisten Fällen versuchten vor allem Frauen, dem nachzugehen und so auszusehen, wie es die Gesellschaft von ihnen verlangte. Der perfekte Körper und das schönste Gesicht hatten zu verschiedenen Zeitpunkten eine andere Bedeutung. Die Traumfigur schwankte deswegen zwischen spindeldürr und mollig, kurvenlos und weiblich hin und her.

Wer aussehen will wie Twiggy, muss strikt Diät halten

Im alten Ägypten galten schlanke Frauen, mit hoher Taille und schmalen Schultern, als attraktiv und waren demnach ein Vorbild für andere Frauen. Bestes Beispiel: die Nofretete, deren Gesichtszüge als besonders schön galten. In der Antike ging es nicht darum, dick oder dünn zu sein, sondern um die harmonischen Proportionen eines Körpers. Im ausklingenden Mittelalter galt eine schlanke, knabenhafte Figur mit leicht gerundeten Schultern als Ideal. Die Taille und Hüften sollten schön schmal sein und der Bauch leicht nach vorne gerundet sein. In der italienischen Renaissance durften Frauen dann wieder etwas mehr auf den Hüften haben. Schön sind in der Zeit auch die Frauen, die einen vollen Busen und einen runden Bauch besitzen und helle Haut haben. Im 19. Jahrhundert begannen die Frauen dann wieder zu leiden, um ihr Ziel zu erreichen, nämlich die dünnste Wespentaille von allen zu haben. Darum schnürten sie sich in enge Korsetts ein.

Auch in den wilden Zwanzigern des 20. Jahrhunderts verschwinden die Kurven wieder. Attraktiv waren Frauen mit flachen Brüsten, wenig Taille und jungenhafter Figur. Das Gegenteil des jungenhaften Aussehens kam wieder in dem Goldenem Zeitalter von Hollywood. Die perfekte Frau besaß weibliche Kurven. Das perfekte Leitbild? Marilyn Monroe mit ihrer sogenannten Sanduhr-Figur. Zu den Schwankungen zwischen dünn und mollig kommt ein weiteres Zeitalter: die sechziger Jahre. Das Topmodel Twiggy ist sehr dünn und hat keine Kurven, ein Puppengesicht sowie flache Brüste. Der Gesellschaft gefällt sie. Wer diesem Ideal nacheifern wollte, musste sich auf eine strenge Diät setzen oder sogar hungern.

Der gesellschaftliche Druck nahm im Zeitalter der Supermodels zu. Das waren die achtziger Jahre, in denen Claudia Schiffer, Cindy Crawford und Naomi Campbell in die Modelbranche kamen und berühmt wurden. Alle drei Supermodels waren schlank, aber sportlich und nicht ausgezehrt. Eine sportliche Lebensweise war damals angesagt, sowie eine gebräunte Haut. Somit entstand eine neue Gesundheitsgefährdung – das Bräunen. Um den anderen Menschen zu beweisen, dass man sich den Luxus von Sonnenbädern oder eines Urlaubs im Süden leisten kann, gingen die Frauen das Risiko ein, an Hautkrebs zu erkranken.

In den 90ern nahm die Gesellschaft das Modell Kate Moss als das Beispiel von Schönheit. Sie war klein und schlank, man könnte sogar sagen, dass sie einen fast kindlichen Körper hatte. Heutige Vorbilder sehen nicht immer kindlich aus: Kim Kardashian oder Jenifer Lopez zeigen uns, dass schön nicht gleich spindeldürr sein muss. Natürlich laufen aber auch heute noch Size-Zero-Models über den Laufsteg, es gibt aber auch die Plus-Size-Models. Obwohl die heutige Gesellschaft jedem erlaubt, so auszusehen, wie man es sich wünscht, oder wie man ist, gibt es viele Fälle, in den das Aussehen über jemanden entscheidet. Auch heute noch wird man aufgrund seiner Hautfarbe und Figur vorverurteilt oder beleidigt. Meiner Meinung nach gibt es keine "wahre Schönheit". Jeder ist auf seine Weise schön – die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 20. Dezember 2018: PDF-Version herunterladen

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