Die Schule war doch wirklich nervig. Das denke ich in letzter Zeit sehr oft. Gerade vielleicht, weil ich seit den letzten Sommerferien mit der Schule fertig bin. Aus. Vorbei. Nach dreizehn Jahren gehört der Schulalltag für mich endlich der Vergangenheit an. Aber ich denke das nicht, weil ich es wirklich meine, sondern weil ich mich vergewissern will, dass die Schule wirklich nervig war, dass die Lehrer immer Stress gemacht haben, dass die Klausuren schwer waren, die Mitschüler einem geärgert haben. So war es doch, oder? Es muss so gewesen sein, weil während der Schulzeit haben wir doch alle heftigst über die Schule geschimpft, wir konnten kaum abwarten bis sie vorbei ist. Aber jetzt ist es vorbei, dieses lästige Langweilen in hässlichen Klassenzimmern mit den immer gleichen Themen, mit den Formeln in Mathe, mit den Jahreszahlen in Geschichte, mit den physikalischen Gesetzen, der ganze nervige Scheiß eben und trotzdem fange ich an, es zu vermissen. Ja, ich gebe es zu: Ich vermisse die Schule. Jedenfalls ein bisschen. Ich weiß auch nicht warum, aber wenn ich morgens auf dem Weg zur Zivistelle bin und meinen ehemaligen Schulweg kreuze, die altbekannten Gesichter sehe, da werde ich schon etwas melancholisch. Ich kann es mir wirklich nicht erklären, aber manchmal kommt in mir der Gedanke auf, dass es doch nicht so schlecht war, damals in der Schule. Die ganzen netten Leute, die man kennen gelernt hat und so. Aber das kann doch nicht sein. Vermisse ich die autoritären Strukturen der Schule? Nein, das kann wirklich nicht sein. Ich würde es mir zumindest nicht eingestehen. Die Schule war nervig. Eben.
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