"Kabale und Liebe" unter dem Regenbogen
BZ-INTERVIEW mit Zeitfahr-Weltmeisterin Bianca Knöpfle über schillernde Prüfungen, den Traum von Olympia und den Abschied von einer großen Zuneigung.
RADSPORT. Contre la montre, im einsamen Kampf gegen die Uhr, fuhr die Hubertshofenerin Bianca Knöpfle im Oktober bei der Rad-Weltmeisterschaft im kanadischen Hamilton zum WM-Zeitfahrtitel bei den Juniorinnen und sicherte sich drei Tage später Rang vier im Straßenrennen. BZ-Redakteur Johannes Bachmann unterhielt sich mit der 18-Jährigen, die an der Staudinger Gesamtschule in Freiburg für's Abitur büffelt, über eine erzwungene Spezialisierung, die kühle Liebe zur deutschen Literatur und familieninterne Radrennen.
BZ: Draußen vor der Tür liegt heute der Himmel auf dem Boden. Wo haben Sie den Regenbogen aufgehängt?Knöpfle: Regenbogen? Klar, mein WM-Trikot! Das hängt daheim in Hubertshofen und daneben liegt die Gold-Medaille.
BZ: In einer Vitrine mit Diebstahlsicherung?
Knöpfle: Das wär' viel zu umständlich. Ich muss das Trikot und die Medaille doch ständig herzeigen. Jeder, der uns zu Hause besucht, will die Medaille und den Regenbogen berühren.
BZ: Also ist's vorbei mit der Ruhe im beschaulichen Hubertshofen.
Knöpfle: Kann man so sagen. Da kommen wildfremde Leute vorbei, um mir zu ...