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"Leben kann ich davon nicht"

  • Lena Wößner, Klasse 4b, Hebelschule (Rheinfelden-Nollingen)

  • Fr, 02. Juli 2021
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit der Künstlerin Ruth Loibl über ihre Ausbildung und gute Ideen.

Künstlerin Ruth Loibl und eines Ihrer Werke   | Foto: privat
Künstlerin Ruth Loibl und eines Ihrer Werke Foto: privat

Zisch-Reporterin Lena Wößner aus der Klasse 4b der Hebelschule Rheinfelden-Nollingen hat die Künstlerin Ruth Loibl aus Rheinfelden interviewt.

Zisch: Was muss man können, um Künstler oder Künstlerin zu werden?
Loibl: Wenn du Kunst studierst, machen die Hochschulen Aufnahmeprüfungen. Die können unterschiedlich sein. Bei mir war das so, dass ich eine Mappe mit Bildern einreichen musste. In dieser Mappe sollte man zeigen, dass man sich gerne mit seiner Umgebung auseinandersetzt. Also dass man nicht nur Farbkleckse malt, sondern zum Beispiel eine Pflanze oder ein Werkzeug aufmerksam anschaut und zeichnet. Danach musste ich noch eine Prüfung an der Hochschule machen.
Zisch: Wie sind Sie darauf gekommen, Kunst zu machen?
Loibl: Das war ein ganz langer Weg. Ich habe in der neunten Klasse angefangen. Eigentlich war das gar nicht in der Schule, sondern eher zuhause. Ich habe nämlich Kunstlehrer bekommen, die mich motiviert haben, mehr zu zeichnen. Im Alter von 15 bin ich dann in Ausstellungen gegangen. Weil ich etwas mit den Händen machen wollte, habe ich Kunst studiert.

Zisch: Haben Sie ein eigenes Atelier? Wenn ja, warum?
Loibl: Ich hatte ein Atelier. Ich hatte es, weil man nicht gleich alles aufräumen muss und weil man dann gut Kunstkurse anbieten kann.
Zisch: Woher bekommen Sie die Ideen für Ihre Bilder?
Loibl: Aus meinem Leben. Für mich ist da der Alltag ganz wichtig. – alles, was ich erlebe und beobachte. Eigentlich ist es auch nie eine Idee, sondern es sind mehrere. Und die Ideen sollten immer von Nahem kommen.
Zisch: Wie viel Zeit brauchen Sie für ein Bild?
Loibl: Für kleine Zeichnungen so ein bis drei Stunden. Bei großen Bildern kann das Monate gehen. Allgemein bin ich aber eher langsam.
Zisch: Stellen Sie Ihre Bilder oft in Galerien aus?
Loibl: Jetzt gerade gar nicht, aber früher hatte ich so drei Ausstellungen pro Jahr. Das ist eigentlich sehr viel, weil man sehr viel Vorbereitung und Zeit braucht, aber auch Geld.
Zisch: Arbeiten Sie an einem Ort oder an mehreren?
Loibl: Ich arbeite an mehreren Orten. Zurzeit habe ich kein Atelier. Aber früher habe ich dort und zuhause gearbeitet. Manchmal zeichne ich aber auch im Zug oder draußen.
Zisch: Kann man von der Kunst leben?
Loibl: Ich kann nicht davon leben. Sehr wenige Künstler können das.
Zisch: Geben Sie oft Kunstkurse? Wenn ja, warum?
Loibl: Ich gebe regelmäßig Kunstkurse. Das tue ich, weil ich damit Geld verdiene und es mir viel Freude macht.
Zisch: Ist es Ihr Hobby oder Ihr Beruf?
Loibl: Manchmal denke ich, es ist mein Hobby. Aber es ist mein Beruf.
Zisch: Wie viel kostet ein Bild ungefähr?
Loibl: Ich kann dir das nur von mir sagen. Dabei kommt es immer auf die Größe an, auf die Technik und darauf, wie bekannt der Künstler oder die Künstlerin ist. Ein Beispiel wäre eine Zeichnung in der Größe A3. Bei mir würde die ungefähr 400 Euro kosten.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 02. Juli 2021: PDF-Version herunterladen

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