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"Mein Beruf ist selten"

  • Rosalie Escher, Klasse 4, Hermann-Brommer-Schule (Merdingen)

  • Fr, 01. April 2022
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem Ofensetzer Matthias Escher.

Zisch-Reporterin Rosalie Escher mit ihrem Vater Matthias Escher  | Foto: privat
Zisch-Reporterin Rosalie Escher mit ihrem Vater Matthias Escher Foto: privat

Was genau ist ein Ofensetzer? Zisch-Reporterin Rosalie Escher aus der Klasse 4 der Hermann-Brommer-Schule in Merdingen geht dieser Frage im Interview mit ihrem Vater dem Ofensetzer, Ofenbauer, Luftheizungsbauer, Kachelofenbauer, Hafner, Matthias Escher nach.

Zisch: Seit wann gibt es diesen Beruf ?

Escher: Die ersten gebauten Öfen tauchten im 14. Jahrhundert auf.

Zisch: Es gibt viele Bezeichnungen für deinen Beruf, gibt es viele Ofenbauer?

Escher: Nein, mein Beruf ist eher selten und nicht so bekannt.

Zisch: Seit wann hast du diesen Beruf ?

Escher: Ich bin seit 24 Jahren Ofenbauer.

Zisch: Wie alt warst du, als du den Beruf gelernt hast ?

Escher: Direkt nach der Schule habe ich mit der Lehre begonnen, mit 16 Jahren.

Zisch: Wie kamst du auf deinen Beruf ?

Escher: Mein Vater ist Fliesenleger und hat mir bei einem Bekannten von sich, einem Ofenbauer, eine Praktikumsstelle besorgt. Daraufhin habe ich dort auch meine Lehre begonnen.

Zisch: Was gefällt dir an deinem Beruf ?

Escher: Die Vielseitigkeit der Arbeiten, die ich ausführe. Um einen Ofen aufzubauen, mache ich arbeiten eines Maurers, eines Fliesenlegers, eines Gipsers und auch Metallarbeiten. Außerdem wird Kreativität und räumliches Vorstellungsvermögen bei der Planung und Zeichnung eines Ofens erwartet.

Zisch: Was genau macht man in diesem Beruf ?

Escher: Das Schönste ist, eine gesamte Anlage, einen Kachelofen, zu bauen. Es beginnt mit der Planung nach Vorstellung der Kundschaft, dann zeichnet man den Feuerraum, die beheizte Fläche zum Beispiel eine Rückenlehne oder Ofenbank, die passenden Kacheln, die zu verputzenden Flächen, eventuell eine Holzablage und vieles mehr. Dann im zweiten Schritt werden alle Teile bestellt. Nach dem Transport zur Baustelle wird zuerst der Feuerraum aufgebaut und ein Kaminanschluss hergestellt, dann werden die Rauchgaszüge gemauert und als Hülle werden die Kacheln gesetzt. Das heiße Rauchgas aus dem Feuerraum strömt durch die gemauerten Züge in den Schornstein und erwärmt auf diesem Weg die Kacheln. Zum Schluss werden die restlichen Flächen noch verputzt und der Kachelofen ist fertig. Man stellt in meinem Beruf aber auch Kaminöfen auf, baut Schornsteinanlagen und macht Reinigung und Wartung von bestehenden Kachelöfen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 01. April 2022: PDF-Version herunterladen

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