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"Mit Hasenställen fing es an"

  • Lauris Müller, Klasse 4, Hofackerschule (Freiburg-Waltershofen)

  • Fr, 27. März 2020
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem Zimmermann Hubert Federle über seine Ausbildung und einen Absturz.

Hubert Federle und sein Enkel, Zisch-R...is Müller, arbeiten in der Werkstatt.   | Foto: privat
Hubert Federle und sein Enkel, Zisch-Reporter Lauris Müller, arbeiten in der Werkstatt. Foto: privat

Zisch-Reporter Lauris Müller aus der Klasse 4 der Hofackerschule in Freiburg-Waltershofen hat ein Interview mit seinem Opa Hubert Federle geführt, der dabei geholfen hat, Lauris’ Zimmer zu renovieren.

Zisch: Opa, du hast ja einen spannenden Beruf. Kannst du mal erzählen, was du als Zimmermann alles zu tun hast?
Federle: Also, Zimmermänner bauen Dachstühle, Garagendächer und Carports. Wir machen auch Innenausbau, Treppenbau, Türen und Tore, Dachsanierungen und Wärmeisolierungen. Der Beruf ist also sehr vielfältig.
Zisch: Wie viele Jahre muss man den Beruf lernen, und wie alt warst du, als du ihn gelernt hast?
Federle: Mit 14 Jahren bin ich in die Lehre gegangen. Da habe ich drei Jahre in einer Zimmerei gelernt.
Zisch: Wie bist du damals zur Arbeit gekommen?
Federle: Ich wohnte in einem kleinen Dorf, da fuhr nur ganz selten ein Bus. Meine Eltern hatten kein Auto. Ich bin jeden Tag sieben Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Das war manchmal sehr anstrengend, denn ich musste zehn Stunden arbeiten. Auch im Winter bin ich mit dem Fahrrad gefahren. Da war es morgens noch ganz dunkel.
Zisch: Wie kam es dazu, dass du den Beruf gelernt hast?
Federle: Ich habe zu Hause als Schüler immer viel mit Holz gebastelt. Wir hatten eine Hasenzucht und ich habe die Hasenställe gebaut. So hat es angefangen.
Zisch: Der Beruf kann ja ganz schön gefährlich sein: Man muss auf Dächer klettern und mit scharfem Werkzeug hantieren. Hast du dich bei der Arbeit schon einmal verletzt?
Federle: Kleinere Verletzungen hatte ich öfters. Blaue Finger oder kleinere Schnittwunden. Das war meistens nicht so schlimm. Einmal bin ich aber vom Dach abgestürzt, als ein morscher Balken gebrochen ist. Da war ich dann fast drei Wochen im Krankenhaus.
Zisch: Was hat dir am meisten Spaß gemacht zu bauen?
Federle: Treppenbauen fand ich immer gut.
Zisch: Würdest du den Beruf wieder lernen und, wenn ja, warum?
Federle: Den Beruf würde ich wieder lernen. Er ist abwechslungsreich, die Arbeiten sind nicht eintönig, ein bisschen Geld verdient man auch dabei und man kann auch immer was für sich selbst bauen. Und als Rentner wird mir auch nicht langweilig. Ich kann beispielsweise meinem Enkel ein schönes Zimmer bauen.
Zisch: Ja, das finde ich auch super!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. März 2020: PDF-Version herunterladen

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