Auch Bauern können zu Erfindern werden: Warum der indische Professor Anil Gupta über die Dörfer pilgert.
Zusammengesackt hockt Tanadi im Schatten des großen Tamarindenbaums. Die Augen niedergeschlagen, blickt er auf den staubigen Boden des Dorfplatzes. So hoher Besuch am frühen Morgen. Auf den Plastikstuhl hatte Tanadi sich nicht setzen wollen – auf einer Höhe mit Anil Gupta, dem Professor aus der Großstadt. Der aber hat kurzerhand die Plastikstühle weggeschoben und sich neben den Kleinbauern auf die knorrigen Wurzeln des Baumes gesetzt. Nun zeigt er auf einen dürren Ast in einer Plastiktüte. "Wofür nutzt ihr diese Pflanze?"
Anil Gupta mustert den Farmer neugierig durch seine Brille. "Für nichts Besonderes, die kann man für nicht viel gebrauchen." Tanadi zieht die Schultern hoch. "Wirklich?", bohrt der Professor nach. Tanadi kratzt sich die grauen Bartstoppeln. "Na ja, wir stecken die Äste ins Feld, damit der Reiskäfer wegbleibt", sagt er. "Das Wasser im Reisfeld wäscht die Wirkstoffe heraus und verteilt sie auf die Pflanzen." Anil Gupta schlägt sich auf die ...