Gabriele Pauli, die frühere "CSU-Rebellin" und Landrätin, möchte Bürgermeisterin von Sylt werden – nicht alle Einwohner halten das für ihre beste Idee.
Gute Güte, jetzt fangen die beiden richtig an zu schimpfen. "Was für ein Gesabbel!", brummelt ein älterer Mann mit Bart hinten im Publikum. "Was redet die denn da? Die hat doch keine Ahnung!", ärgert sich die elegante Frau mit den vielen Ringen und den schweren Armbändern rechts neben ihm. Sie regt sich erkennbar auf, kommt aus dem Stuhl hoch, lässt Dampf ab: "Phrasen sind das doch. Lauter Phrasen."
Nicht nur diese beiden Herrschaften sind an diesem Abend wenig einverstanden mit dem, was die Dame im altrosafarbenen Blazer von sich gibt, vorne im Kongresszentrum auf der Nordseeinsel Sylt. Über 800 neugierige und völlig politikunverdrossene Insulaner sind gekommen. Bürgerversammlung, ganz großes Gedränge. Natürlich nicht nur, um die Dame zu sehen und zu hören, sondern auch die fünf Herren neben ihr, die genau wie sie Bürgermeister von Sylt werden wollen bei der Wahl ...