Volksfest, Kraftsport, nationale Heldenschau: Zweitausend Ölringer geben im türkischen Edirne alljährlich ein glitschiges Spektakel.
„Kein reiner Kraftsport, sondern eine Herausforderung an die kinetische Intelligenz“: Ölringer in Edirne Foto: AFP
Sie stehen sich lauernd gegenüber, fixieren einander mit den Augen. Dann macht Ufuk Yanik einen Schritt nach vorn, doch sein Gegner weicht aus, der 19-Jährige greift ins Leere. Ein Schiedsrichter beobachtet jede ihrer Bewegungen. Yanik versucht es wieder, er fasst seinen Konkurrenten an den Schultern, aber seine Hände rutschen ab. Die Sonne brennt auf das Feld, das Thermometer zeigt 38 Grad, eine Mischung aus Olivenöl und Schweiß glitzert auf der Haut der Sportler.
Die türkische Stadt Edirne, die eine Kulturpartnerschaft mit Lörrach pflegt, hat 154 000 Einwohner und liegt 220 Kilometer nordwestlich von Istanbul an der griechischen Grenze. Hier steigt jeden Sommer das berühmte Kirkpinar-Festival, in diesem Jahr zum 654. Mal, erstmals im Jahr 1361. Der jährliche Ölringwettkampf ist das wichtigste sportliche Ereignis des Jahres im europäischen Westen der Türkei. 1923 ...
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