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So mach ich’s mit dem Geld

  • Do, 30. Oktober 2014
    fudder

Wie viel Geld braucht man im Studium? Vier Studierende legen offen, wo ihr Geld herkommt – und wofür sie es ausgeben.

Wie finanzieren Studierende in Freiburg ihr Studium? Kommt ihr Geld von Mama und Papa oder vom Staat? Haben sie Nebenjobs oder können sie sich auf die Uni konzentrieren? Und wofür geben sie ihr Geld aus? Vier Studierende – deren Namen wir geändert haben – legen für Fudder ihre Budgets offen – und die fallen sehr unterschiedlich aus.

DIE ERSTI-STUDENTIN

Laura Bärle ist 19 Jahre alt und
studiert eine Geisteswissenschaft
im ersten Semester.

Einnahmen:
Eltern: 500 Euro Gesamt: 500 Euro

Ausgaben:

Miete im Wohnheim: 285 Euro Essen: 215 Euro Gesamt: 500 Euro
Übrig bleibt: 0 Euro
Wie kommst du damit klar?
"Ich habe zwar erst vor wenigen Wochen mit dem Studium angefangen, aber ich merke schon, dass mir das Geld, das mir meine Eltern geben, nicht reichen wird. Meine Schwester bekommt auch 500 Euro und ihr reicht es, aber in Freiburg sind die Mieten teurer. Darum habe ich mir schon einen Job gesucht und werde demnächst voraussichtlich einmal pro Woche arbeiten, dann verdiene ich zirka 320 Euro. Bis dahin kaufe ich mir keine Klamotten, Weggehen ist auch nicht wirklich drin. Im Moment kann ich nur meine Miete und das Essen von dem Geld bezahlen. Ich würde aber auch gerne ab und zu auswärts essen gehen. Meine Eltern finanzieren mir das Semesterticket. Im nächsten Semester würde ich gerne in eine WG ziehen, das wird vermutlich etwas teurer. Das Studentenwohnheim ist nicht schlecht, aber ich würde lieber mit Freunden zusammenwohnen. Wenn ich dann noch Geld übrig habe, möchte ich es sparen."

DER BILDUNGSKREDITLER

Jonas Flint ist 23 Jahre alt und studiert
eine Naturwissenschaft im Bachelor.

Einnahmen:
Nebenjob: 368 Euro Bildungskredit: 300 Euro Gesamt: 668 Euro

Ausgaben:

Miete in der WG: 300 Euro Rundfunkbeitrag: 7 Euro Internet: 12 Euro Handy: 17 Euro Essen: was übrig bleibt Einmalige Ausgaben: was übrig bleibt Gesamt: 668 Euro
Übrig bleibt: 0 Euro
Wie kommst du damit klar?
"Ich habe vier Semester lang Bafög bekommen, aber da ich arbeiten musste und mich auch politisch engagiert habe, konnte ich die geforderten Leistungsnachweise nicht in der vorgeschriebenen Zeit erbringen. Darum bekomme ich nun kein Bafög mehr. Jetzt habe ich einen Hiwi-Job und musste einen Bildungskredit aufnehmen. Der Höchstsatz sind dreihundert Euro pro Monat, soviel bekomme ich. Meine Eltern können mich finanziell leider nicht regelmäßig unterstützen. Im Notfall ist man natürlich füreinander da. Ich versuche, Buch zu führen über meine Ausgaben, manchmal lasse ich es aber schleifen. Zum Glück ist meine Miete relativ niedrig. Was übrig bleibt, gebe ich für Essen aus. Ich koche gerne selbst – Anfang des Monats gibt’s dann frische Sachen, zum Ende hin gehe ich häufiger in die Mensa und esse was Günstiges. Nudeln und andere haltbare Lebensmittel kaufe ich, wenn möglich, im Sonderangebot. Urlaub habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht. Wenn einmalige Ausgaben, zum Beispiel für Klamotten oder das Semesterticket anfallen, spare ich das Geld beim Essen wieder ein. Am Ende des Monats komme ich bei null raus. Ich kenne es nicht anders."

DIE BAFÖG-EMPFÄNGERIN

Karla Müller ist 26 Jahre alt und studiert
eine Naturwissenschaft im Master.

Einnahmen:
Bafög: 500 Euro Nebenjob: 450 Euro Eltern: 70 Euro Gesamt: 1020 Euro

Ausgaben:

Miete in der WG: 370 Euro Handy: 15 Euro Krankenversicherung: 70 Euro Essen: 270 Euro Klamotten & Kosmetik: 70 Euro Weggehen: 60 Euro Reisen: 100 Euro Fahrtkosten: 65 Euro Gesamt: 1020 Euro

Übrig bleibt: 0 Euro Wie kommst du damit klar?
"Ich bekomme Bafög und habe einen Nebenjob, meine Eltern bezahlen mir die Krankenversicherung. Ich erlaube es mir, für Essen etwas mehr auszugeben: Ich gehe gern auswärts essen und kaufe häufig Bio-Lebensmittel. Außerdem gebe ich relativ viel Geld für Fahrtkosten aus, weil ich Freunde besuche, die weiter weg wohnen und zu meinen Eltern fahre. Auf Partys gehe ich kaum noch, dazu ist im Masterstudium auch wenig Zeit. Aber ich gehe gerne mit meinen Freunden etwas trinken, da komme ich dann an einem Abend vielleicht auf 20 Euro. Eine Zeit lang habe ich auch ein Stipendium erhalten, es waren 300 Euro monatlich, das ging aber nur ein Jahr lang. Es bleibt jeden Monat etwas Geld übrig, das ich für Reisen zurücklege. Wenn ich es übers Jahr rechne, sind es im Schnitt wohl um die 100 Euro pro Monat. Ich bin total zufrieden, ich komme mit dem Geld gut hin."

DIE STIPENDIATIN

Susanne Rofomian ist 23 Jahre alt
und studiert eine Geisteswissenschaft
im Master.

Einnahmen:
Eltern: 600 Euro Nebenjob: 400 Euro Stipendium: 300 Euro Gesamt: 1300 Euro

Ausgaben:
Miete in der WG: 375 Euro Essen: 200 Euro Weggehen: 45 Euro Klamotten & Kosmetik: 50 Euro Uni-Material & Bücher: 100 Euro Reisen: 100 Euro Gesamt: 870 Euro
Übrig bleibt: 430 Euro
Wie kommst du damit klar?
"Ich bin mit meiner finanziellen Situation sehr zufrieden, es kommt ja mehr rein als rausgeht. Meine Eltern geben mir monatlich 600 Euro, das entspricht dem Bafög-Höchstsatz. Da sie zu viel verdienen, bekomme ich ja kein Bafög. Ich führe ein Haushaltsbuch, das ist sehr hilfreich – man verliert sonst den Überblick. Einmal im Jahr unternehme ich eine größere Reise, ab und zu eine Kleinere. Über das Jahr verteilt gebe ich so rund 1000 bis 1500 Euro fürs Reisen aus. Für Bücher gebe ich überdurchschnittlich viel Geld aus, weil ich durch mein Stipendium jeden Monat 300 Euro Büchergeld bekomme. Es ist zwar nicht zweckgebunden, aber ich kaufe dann schon mal ein Standardlehrwerk und habe meine eigene kleine Bibliothek. Ich bin aber nicht der Meinung, dass man mehr Geld ausgeben muss, nur weil man mehr hat. Für Klamotten gebe ich zum Beispiel nicht so viel Geld aus, das ist mir nicht so wichtig. Mir bleibt jeden Monat etwas übrig und das Geld spare ich."

Und wie machst Du’s mit dem Geld? Diskutiere mit uns auf fudder.de! Es reicht vorne und hinten nicht aus? Wir haben noch mehr Studierenden-Budgets, Tipps & Tricks für mehr Geld im Studium und Links zu Stipendien unter fudr.fr/studibudget

Ressort: fudder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 30. Oktober 2014: PDF-Version herunterladen

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