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"Oh je, der Lehrer kommt!"

  • Lilian Molloy, Klasse 4, , 8197;a &

  • Sa, 03. März 2012
    Zisch-Texte

     

Zisch-Reporterin Lilian Molloy erlebte mit ihrer Klasse eine historische Schulstunde.

  | Foto: photocase
Foto: photocase
Vor kurzem ging ich mit meiner Klasse 4 a ins Kurhaus in Badenweiler. Hier war ein Raum so eingerichtet wie ein Klassenzimmer vor 100 Jahren. Dort begrüßte uns ein älterer Mann. Er erklärte uns, wie man vor 100 Jahren unterrichtet hat. Wir durften uns in die Zeit zurückversetzen und sogar alles selbst erleben.

"Oh je, der Lehrer kommt", wir müssen schnell aufstehen, neben die Schulbank treten und ihn laut im Chor begrüßen. Dann beginnt der Unterricht. Doch stopp: Zuvor werden noch die Hände auf Sauberkeit überprüft und die Haare nach Läusen.

Dann kommt das tägliche Gebet. Während der Stunde muss man still sitzen, mit den Händen auf dem Tisch und den Daumen unter der Tischplatte.
Wenn ein Kind früher ungehorsam war, bekam es eine große Strafe. Denn dann zog der Lehrer ihm den Hosenboden stramm und schlug mit dem Rohrstock auf den Hintern. Oder man bekam Eselsohren auf den Kopf gesetzt und musste auf die Eselsbank. Manchmal musste man damit auch durch das Dorf nach Hause laufen.

Wenn die Kinder Ferien hatten, hieß es für sie schuften, schuften, schuften. Deswegen gingen sie gerne zur Schule. Außerdem war es klug, wenn sie dem Lehrer Eier und Speck brachten, denn dann gab es bessere Noten. Ihr müsst wissen, die Lehrer waren früher sehr arm.

So verging unser Unterricht sehr schnell. Wir wurden glücklicherweise nicht richtig mit dem Rohrstock geschlagen. Mir hat es dort gut gefallen. Aber ich bin froh, dass ich in der heutigen Zeit in die Schule gehe.

Ressort: Zisch-Texte

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