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Orthodoxes Ostern in Georgien

  • Lazare Pretsuashvili, Klasse 4, Karlschule (Freiburg)

  • Fr, 01. April 2022
    Zisch-Texte

     

Der Kampf mit roten Eiern ist eine Tradition, die besonders bei den Kindern beliebt ist.

An Ostern werden in Georgien viele Kerzen in der Kirche angezündet.  | Foto: Zurab Kurtsikidze
An Ostern werden in Georgien viele Kerzen in der Kirche angezündet. Foto: Zurab Kurtsikidze
Ich bin Lazare Pretsuashvili, bin zehn Jahre alt und gehe in die Klasse 4 der Karlschule in Freiburg. Da ich aus Georgien komme und bald Ostern ist, will ich euch erzählen, wie bei den georgisch-orthodoxen Christen Ostern gefeiert wird.

Wie in der gesamten Christenheit ist Ostern in Georgien der wichtigste Feiertag. Ostern wird am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang gefeiert. Weil für die Berechnung der julianische und nicht der gregorianische Kalender genutzt wird, findet das georgisch-orthodoxe Osterfest meist nach dem Osterfest der römisch-katholischen und protestantischen Kirche statt.

Am roten Freitag, das ist der Freitag vor Ostern, werden in jeder Familie Eier rot gefärbt. Die Ostereier dürfen bis zum Ostertag nicht gegessen werden und es wird Ostergebäck dazu gebacken.

Kinder lieben besonders die Tradition, mit den Ostereiern zu kämpfen. Dabei versucht man, sich gegenseitig die Ostereier kaputt zu machen. Dazu treten zwei Leute gegeneinander an. Sie wählen sich ein rotes Ei aus und entscheiden, wer anfängt. Der andere hält das Ei in der Hand, so dass die Spitze oben herausschaut. Derjenige, der beginnt, hält sein Ei genauso in der Hand wie der Gegner. Er schlägt mit seinem Ei auf das Ei seines Gegners. Wenn das Ei kaputtgeht, darf er es essen. Jeder versucht, ein starkes Ei zu nehmen, das am schwersten zu zerbrechen ist.

Es ist Tradition, am Tag nach Ostern auf den Friedhof zu gehen. Die Menschen gehen zu den Gräbern ihrer Lieben, bringen Ostereier, zünden Kerzen an und trinken einen Toast auf verstorbene Leute.

In Georgien sind alte Osterbräuche bekannt, die jetzt fast vergessen sind. Eine der charakteristischen Traditionen ist Chona: Die Bäcker sangen allen Familien im Dorf Osterlieder und gratulierten ihnen zum Fest. Die Familien überreichten den Bäckern rote Eier, süße Kuchen und Geld. Am Ende des Tages feierte die ganze Jugend des Dorfes gemeinsam und das Geld wurde für das Dorf verwendet. In verschiedenen Teilen Georgiens gibt es unterschiedliche Traditionen. Es sind mindestens fünf weitere Traditionen bekannt. Ich hoffe, dieses Jahr Ostern in Georgien zu verbringen.

Ressort: Zisch-Texte

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