Mehr als 150 Menschen leben in dem niederländischen Dorf Hogewey. Sie alle leiden an Demenz. Die Realität, die sie hier vorfinden, ist nur vorgespielt. Das hilft, sagt die Forschung. Und es ist wie im Science-Fiction-Film: Hinter der Realität ist eine zweite. Von Sebastian Stoll .
Wenn man sich plötzlich in einem Paralleluniversum befindet, dann merkt man das zuerst an den Türen. Nicht an den großen Eingangstüren mit dem massiven Holzrahmen und den großzügigen Glasfenstern, sondern an den kleinen Türen, die mit der Umgebung verschmelzen und die sich hinter der Holzverkleidung der Außenwände verstecken. Im Paralleluniversum hat jedes Haus zwei Türen: Eine große Tür, durch die Besucher hineinkommen, und eine kleine Tür, die nur der Arzt benutzen darf, wenn es einen Notfall gibt. Wenn es keinen Notfall gibt, dann gibt es auch nur eine Tür.
Das Paralleluniversum liegt in den Niederlanden und hat den Namen "Hogewey". 152 Menschen leben hier seit Dezember 2009, sie alle leiden an fortgeschrittener Demenz. Sie sind unfähig, ihr Leben selbst zu organisieren, und doch leben sie in einer Welt, die genau das von ihnen zu verlangen scheint: Hogewey ist ein Dorf, dessen Einwohner unter anderem im Supermarkt einkaufen ...